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Gute Aussichten. Michael Müller macht ein Erinnerungsfoto im 22. Stock des Upper-West-Rohbaus am Breitscheidplatz.
© Thilo Rückeis

Michael Müller unterwegs in Charlottenburg: Obenauf in der City West

Der Regierende Bürgermeister hat auf seiner Bezirkstour in Charlottenburg-Wilmersdorf auch die Upper-West-Baustelle besucht – die gut vorankommt.

Manchen in der Besuchergruppe um den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) wurde etwas schwindelig, als es am Dienstag im Rohbau des Hochhauses „Upper West“ hoch in den 22. Stock ging. Müller aber schaute neugierig über die provisorischen Holzgeländer auf die City West: „Die Höhe stört mich überhaupt nicht, es macht Spaß.“ Er sei schließlich mal Stadtentwicklungssenator gewesen, „und da ist es gut, wenn man alle Baustellen besichtigen kann“.

Senat gastierte im Rathaus Charlottenburg

Der Abstecher zur Baustelle zwischen Breitscheidplatz und Kantstraße gehörte zu einem Bezirksbesuch des Berliner Senats in Charlottenburg-Wilmersdorf. Mittags hatten die Mitglieder der Landesregierung zusammen mit dem Bezirksamt getagt und sich ins Goldene Buch im Rathaus Charlottenburg eingetragen. Dann ging Müller auf Tour, unter anderem auch zur Flüchtlingsunterkunft im Ex-Rathaus Wilmersdorf und zu zwei Gedenkkirchen in Charlottenburg-Nord, die an Gräuel der Nazizeit erinnern. Abends folgte ein Gespräch mit rund 70 Bürgern, bei dem es unter anderem um Berlins Flüchtlingspolitik ging.

Im Modell. So soll der fertige Zwillingsturm zwischen der Gedächtniskirche und dem Zoofenster-Hochhaus aussehen.
Im Modell. So soll der fertige Zwillingsturm zwischen der Gedächtniskirche und dem Zoofenster-Hochhaus aussehen.
© Simulation: Strabag Real Estate

Im Mai ist Richtfest

Und zwischendurch das „Upper West“. Am 19. Mai werde Richtfest gefeiert, kündigte Geschäftsführer Thomas Hohwieler vom Bauherren Strabag Real Estate an. Im ersten Quartal 2017 solle das 250 Millionen Euro teure Projekt fertig sein. Ebenso wie das benachbarte „Zoofenster“ mit dem Hotel Waldorf-Astoria wird der Zwillingsturm von „Upper West“ 118 Meter messen, in die unteren 18 der 34 geplanten Etagen zieht ebenfalls ein Hotel. Allerdings wird es kein Fünf-Sterne-Haus, sondern der stadtweit größte Standort der Budgetkette „Motel One“ mit 582 Zimmern.

Aktuell sind die Bauarbeiten in der 30. Etage angekommen. Ganz nach oben ging es bei Müllers Besuch nicht, weil der Außenaufzug bisher nur in die 22. Etage fährt. Architekt Christoph Langhof glaubt, dass die volle Bauhöhe in vier Wochen erreicht wird.

Die Fassade ist wie versprochen weiß. Hier schwebt gerade ein weiteres Stück heran.
Die Fassade ist wie versprochen weiß. Hier schwebt gerade ein weiteres Stück heran.
© Thilo Rückeis
„Upper West“ wird mit 118 Metern genauso hoch wie das „Zoofenster“ nebenan (rechts).
„Upper West“ wird mit 118 Metern genauso hoch wie das „Zoofenster“ nebenan (rechts).
© Thilo Rückeis

Beweis für die Attraktivität der City West

Strabag-Chef Hohwieler sagte, er habe „ein Versprechen gehalten“. Denn bei der Grundsteinlegung im Juni 2014 hatte er dem damaligen Bausenator Müller versichert, das Hochhaus erhalte wirklich eine weiße Fassade wie auf den Simulationen – anders als manche andere Neubauten in Berlin werde es nicht überraschend zum dunklen „Schwarzbau“. Nun ist die Fassade an 16 Stockwerken fertig und so hell wie angekündigt.

Müller lobte das Projekt als weitere Aufwertung der City West: „Jetzt sehen wir, wie attraktiv sie ist.“ Zugleich erinnerte er an „schwere Zeiten“, in denen viele gemeint hätten, der Westen Berlins bleibe im Vergleich zur Entwicklung der östlichen Innenstadt zurück.

Zurzeit sind etwa 200 Bauarbeiter an sechs Tagen pro Woche für „Upper West“ tätig, bald sollen es bis zu 450 aus acht Nationen sein. Über dem Hotel entstehen 19 000 Quadratmeter Bürofläche in der 19. bis 32. Etage; davon sind bisher fünf Stockwerke vermietet an eine Anwaltskanzlei und eine Firma, die komplett ausgestattete Büros untervermieten will.

Große „Skybar“ in der 33. Etage

Mit einem Gastronomen laufen außerdem Verhandlungen über das geplante Restaurant in der 33. Etage mit einer 1000 Quadratmeter großen „Skybar“.

Zum „Upper West“ zählt auch das vorgelagerte Riegelgebäude mit acht Etagen und der Hausnummer Kurfürstendamm 11. Es entsteht direkt neben dem alten Gloria Palast, den ein anderer Investor übrigens abreißen will. Im Riegelbau sind Läden und Büros geplant, seine – dunklere – Fassade ist fast fertig. Welche Geschäfte einziehen, steht noch nicht fest. Sowohl das Hochhaus als auch das Nebengebäude haben je vier unterirdische Geschosse, die teilweise als Tiefgarage dienen sollen.

Der milde Winter hat dazu beigetragen, dass man bemerkenswert schnell vorankommt. Für den Rohbau eines Geschosses benötigen die Arbeiter nur fünf bis sechs Tage.

So blickt man aus einem der Baukräne auf der Upper-West-Baustelle auf den Breitscheidplatz bei Nacht.
So blickt man aus einem der Baukräne auf der Upper-West-Baustelle auf den Breitscheidplatz bei Nacht.
© www.spreefotos.de

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