Aktionswochenende „Erlebe deine Stadt": Berliner übernachten besonders günstig in Hotels
Hoteliers locken bei der Aktion „Erlebe deine Stadt“ Berliner in ihre Häuser – im Januar bereits zum zehnten Mal.
Bei „Visit Berlin“ sprechen sie nur noch knapp vom „EDS-Wochenende“ und haben alle Mitarbeiter, die Telefon und Tastatur bedienen können, für diesen Mittwoch mobilisiert. Denn am heutigen Morgen startet die Buchungsfrist für die Aktion „Erlebe deine Stadt“, die Berlinern und Brandenburgern einen günstigen Aufenthalt in Berliner Hotels beschert – und nach den Erfahrungen der letzten neun Jahre dürften Buchungsbeginn und Buchungsende wieder annähernd zusammenfallen. „Ja, auch diesmal werden unsere Server wieder zusammenbrechen“, ahnt Burkhard Kieker, der Visit-Berlin-Chef, „aber wir haben unsere Kapazitäten wieder erhöht.“
Das Wochenende, um das es geht, ist das erste Januarwochenende 2020. Vom 4. bis 5. Januar laden 86 Hotels die Ortsansässigen zum Übernachten ein, und das zu so günstigen Konditionen, dass daran nichts verdient wird. Doppelzimmer für zwei mit Abendessen und Frühstück und eventuell einer Abendveranstaltung für 138 Euro (fünf Sterne) oder 118 Euro in Vier- und Drei-Sterne-Hotels – das ist ein Sonderangebot, nicht nur im Adlon, das 2020 zum ersten Mal teilnimmt.
Auch Regent, Hotel de Rome, Grand Hyatt und Waldorf Astoria sind beispielsweise dabei. Wer eher Landgefühl sucht, kann beispielsweise im Seehotel Grunewald oder im Hotel „Das Schmöckwitz“ übernachten. Und 19 Veranstalter geben noch ein Couponheft dazu, das vergünstigten Eintritt beispielsweise im Legoland, Interconti-Spa oder Bröhan-Museum verspricht.
Kieker, der die Aktion vor zehn Jahren hier erfunden hat, sieht sich durch zahlreiche Nachahmer in Barcelona, Hamburg oder Frankfurt bestätigt. Rund 50.000 EDS-Übernachtungen wurden seither in Berlin insgesamt gezählt, und das mit alljährlich steigender Tendenz. Hotels wie das Ameron Spreebogen oder das Waldorf haben ihre Kapazitäten dafür erhöht und rücken statt bisher 25 sogar 40 Zimmer heraus – an sich kein Problem, denn das erste Januarwochenende ist traditionell und trotz des Touristenbooms immer noch eine ziemlich tote Zeit für die Großstadthotellerie.
Hotels präsentieren sich sonst meist fremden Berlinern
Ziel der Aktion ist es laut Kieker, „den Berlinerinnen und Berlinern für ihre großartige Gastfreundschaft zu danken“ – ein positiver Ansatz gegen den vor allem in der Innenstadt immer noch spürbaren Überdruss am Tourismus. Und die Hotels nutzen die Gelegenheit, sich den ihnen sonst meist fremden Berlinern zu zeigen, ihre Gastronomie und Zimmer zu präsentieren und auf Weiterempfehlung zu hoffen. Hausführungen sind darin eingeschlossen: Im Ameron zum Beispiels zeigt Direktor Gunnar Gust nicht nur das Hotel, sondern auch die Bolle–Festsäle nebenan, die er betreibt, und eine Ladung Stadtgeschichte gibt es dazu.
Am 4. Januar ist die Gefahr ohnehin minimal, dass die Berliner den Touristen die Betten wegnehmen. Sonst aber sieht die aktuelle Beherbergungsstatistik wieder sehr gut aus und läuft auf einen neuen Rekord mit über 33 Millionen Übernachtungen hinaus – das wäre auch wieder ein deutlicherer Anstieg von schätzungsweise vier Prozent gegenüber dem Vorjahr, das nur knapp an einer Stagnation vorbeigeschrammt war, und das vor allem wegen der Air-Berlin-Pleite.
3,9 Prozent Zuwachs wurden von Januar bis September 2019 gezählt, „und Oktober und November laufen gut“, wie Kieker sagte. Vor allem das Mauerfalljubiläum habe sich positiv bemerkbar gemacht, und auch die fast 80 Weihnachtsmärkte seien in aller Welt gefragt. Stille Hoffnung aller Beteiligten: Möglicherweise bringt der Jahrestag der Wiedervereinigung im kommenden Jahr noch einmal einen Schub. Und auch der Engpass bei den Flugkapazitäten soll ja bald Geschichte sein ...
Rund 147.000 Hotelbetten in Berlin
Der Berliner Hotelmarkt hat sich 2019 konsolidiert und bietet nun rund 147000 Betten. Kieker hat sogar einige Schließungen bemerkt, die vor allem halblegale Hostels betrafen. Gebaut wird weiterhin, allerdings mit der Einschränkung, dass sich der Markt gedreht hat und für Büronutzung höhere Erträge verspricht – das war früher umgekehrt. In der Grauzone der privaten Zimmervermietung – Stichwort Airbnb – hat Kieker einen Rückgang von etwa 15 Prozent ausgemacht, den er auf die härtere Genehmigungspraxis der Behörden zurückführt.
Wie immer kam auch in den drei bisher ausgewerteten Quartalen 2019 gut die Hälfte der Berlin-Besucher (54,1 Prozent) aus Deutschland. Es folgen Besucher aus Großbritannien und den USA, gefolgt von Spaniern und Italienern, bei denen die Zuwächse mit 18,1 und 13,8 Prozent besonders hoch waren; auch Russland auf Platz 10 zieht stark an.
„Erlebe deine Stadt“ ist buchbar unter visitBerlin.de/erlebe oder telefonisch unter 030 25002374
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