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Stau auf der Stadtautobahn in Berlin nahe der Ausfahrt Spandauer Damm.
© picture alliance / dpa

TomTom Verkehrsanalyse: Berliner Autofahrer verbringen pro Jahr 13 Arbeitstage im Stau

Berlin ist Staustadt. Doch der Verkehr in der Hauptstadt ist nicht der schlimmste. Ermittelt hat die Werte der Navigationsgerätehersteller TomTom.

Berlin ist Staustadt. Allerdings „nur“ die fünftschlimmste in Deutschland. Durchschnittlich dauerte im vergangenen Jahr eine mit einer Stunde veranschlagte Fahrt an der Spree knapp 17 Minuten länger als  bei staufreien Straßen. Kleiner Trost: Gegenüber 2014 hat sich Berlin um einen Rang verbessert. Und beim Stau-Spitzenreiter Stuttgart mussten Autofahrer sogar etwa 20 Minuten dazu geben. Ermittelt hat die Werte bereits zum fünften Mal der Navigationsgerätehersteller TomTom, der - anonymisierte – Daten aus seinen Geräten und von Handys auswertet.
Was täglich nur Minuten ausmacht, summiert sich aufs Jahr gerechnet auf immerhin 13 Arbeitstage, die ein Berliner Autofahrer im Stau verbringt. In den Hauptverkehrszeiten braucht man noch mehr Geduld: Morgens verlängert sich nach den TomTom-Berechnungen die Fahrzeit in Berlin auf 25 Minuten, am Abend sind es sogar 29 Minuten. Wobei in Berlin der Feierabend-Verkehr zwischen 16 Uhr und 17 Uhr so früh einsetzt wie in keiner der anderen untersuchten Städte. Der verkehrsreichste Tag am Morgen ist – wie in Berlin – meist der Montag; abends ist donnerstags am meisten auf den Straßen los.

Weltweiter Stauspitzenreiter ist aktuell Mexiko-Stadt

Nicht berücksichtigt ist, wie der Stau entstanden ist. In Berlin sind es meist Baustellen, die dazu führen, dass der Verkehr stockt. Dann bringen auch die breiten Straßen mit mehreren Fahrspuren keinen Vorteil mehr. In anderen Städten, in denen der Motorisierungsgrad wesentlich höher ist, liegt es oft an der großen Zahl der Autos, die sich – oft auch auf engeren Straßen – gegenseitig blockieren.

Weltweiter Stauspitzenreiter ist aktuell Mexiko-Stadt, wo die Fahrt durchschnittlich 59 Prozent länger dauert als ohne Verkehrsbehinderung. Morgens schnellt der Wert sogar auf 97 Prozent in die Höhe. Nicht viel besser ergeht es den Autofahrern in Bangkok und Istanbul, das 2014 noch an der Stauspitze lag. Berlin lag bei 174 untersuchten Städten auf dem 67. Rang.

Dass Berlin in Deutschland einen Rang gutgemacht hat, liegt nach Angaben von TomTom aber nicht an der Stadt, sondern an Verkehr in München, wo sich die Lage erheblich verschlechtert habe. Schneller am Ziel könne man sein, wenn man die Fahrgewohnheiten ändere, ist Ralf-Peter Schäfer von TomTom überzeugt. Würden nur fünf Prozent der Autofahrer zu anderen Zeiten oder auf an deren Straßen fahren als gewohnt, ließe sich die Reisezeit vor allem auf Autobahnen um bis  zu 30 Prozent verkürzen, ist Schäfer überzeugt. Auch in Berlin gehören die Stadtautobahn A 100  und der Schönefeld-Zubringer A 113 zu den stauträchtigsten Abschnitten. Bei den Stadtstraßen sollte man vor allem die Bereiche Otto-Braun-Straße/Mollstraße/Prenzlauer Allee sowie Grunerstraße/Mühlendamm meiden, rät Tomtom.

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