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Anwohner beklagen, dass Autofahrer die Nebenfahrbahnen der Heerstraße als Rennstrecke benutzen.
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Berlin-Spandau: Anwohner der Heerstraße beschweren sich über Raser

50.000 Autos täglich und immer Stau. Viele weichen auf die Parallelstraße aus - und rasen? Die Polizei hat nachgemessen.

Über die Heerstraße rollen jeden Tag 50.000 Autos gen City - und fast immer stecken sie zwischen Wilhelmstraße und Havel im Stau. Zahlreiche Anwohner klagen darüber, dass die Nebenfahrbahnen der Heerstraße zwischen Gatower- und Pichelsdorfer Straße häufig von Autofahrern mit stark überhöhter Geschwindigkeit benutzt werden.

Auch in der Scharfen Lanke und im Keltererweg, die von vielen Autofahrern in Verlängerung des Weinmeisterhornwegs zum Umfahren der Staus auf der Heerstraße genutzt werden, wird die Tempo 30-Regelung häufig missachtet. Auf Antrag von SPD und Grünen hatte die Bezirksverordnetenversammlung daraufhin das Bezirksamt beauftragt, sich für verstärkte Kontrollen einzusetzen.

Polizei weist Beschwerden zurück

Die seit Jahren wiederholt auch bei der Polizei eingegangenen Hinweise und Beschwerden hätten in der Vergangenheit wiederholt zu Überwachungsmaßnahmen des zuständigen Abschnitts 23 im Bereich der Nebenfahrbahnen geführt. „Dabei konnten die behaupteten Beobachtungen bzw. Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner nicht bestätigt werden“, heißt es in dem Antwortschreiben der Senatsverwaltung für Inneres. „Aus Sicht der Polizei Berlin sind die betreffenden Verkehrsräume baulich nicht in einer Form ausgestaltet, die ständige Geschwindigkeitsverstöße zulassen.“ Dennoch habe die Polizeidirektion 2 bereits im Januar 2015 vorgeschlagen, die Nebenfahrbahn in Höhe der Gatower Straße so zu verengen, dass der von der Hauptfahrbahn einfahrende Verkehr verlangsamt wird. Entsprechende Baumaßnahmen seien geplant.

Immer mehr Menschen in Gatow/Kladow - immer vollere Straßen

Da die Ortsteile Gatow und Kladow trotz regen Zuzugs weiterhin nur über zwei Straßenzüge erreichbar sind, sei es hier zwangsläufig zu einer Zunahme des Fahrzeugverkehrs gekommen, heißt es weiter in der Antwort. Ortskundige Autofahrer würden deshalb das Nebenstraßennetz nutzen, um den in Spitzenzeiten überlasteten Verkehrsknotenpunkt Heer- Ecke Gatower Straße zu umfahren. Die Polizei habe nicht feststellen können, dass es dabei zu Geschwindigkeitsübertretungen kommt.

Kontrollen bei „freien Kapazitäten“

Im vergangenen Jahr hat es in den fraglichen Bereichen keinen Verkehrsunfall gegeben, als dessen Ursache eine nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit ermittelt wurde, heißt es weiter in der Antwort. Eine priorisierte Geschwindigkeitsüberwachung könne deshalb hier nicht zugesagt werden. Die zuständige Polizeidirektion 2 werde aber die Bereiche „nach Maßgabe freier Kapazitäten“ in ihre „allgemeinen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen“ einbeziehen.

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