Autobahn in Berlin ständig gesperrt: BER-Eröffnung könnte Stauproblem im Britzer Tunnel verschärfen
Die Britzer Autobahn ist ständig gesperrt - wegen Überlastung. Mit der BER-Eröffnung könnte sich das Problem noch verschärfen. Und nicht nur deswegen.
Der Autobahntunnel in Britz erweist sich als chronisch überlastet. Nach Auskunft der Stadtentwicklungsverwaltung mussten im vergangenen Jahr 482 Mal ein Fahrstreifen vor dem Tunnel und/oder die Zufahrten Buschkrugallee und Britzer Damm kurzzeitig gesperrt werden, um Stau im Tunnel zu vermeiden. 26 Mal wurde der Tunnel wegen zu hohen Verkehrsaufkommens sogar voll gesperrt.
Klar am stärksten betroffen ist die nördliche Fahrtrichtung, die vor allem den morgendlichen Berufsverkehr nicht komplett aufnehmen kann. Die Zahlen der Sperrungen liegen geringfügig unter denen der vergangenen Jahre.
Gefragt hatte der Grünen-Abgeordnete Harald Moritz, dessen Partei die Verlängerung der Stadtautobahn vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park strikt ablehnt. Während die Verkehrsverwaltung stets betont hat, der Tunnel könne den zusätzlichen Verkehr aufnehmen und beim ADAC von einem „Nullsummenspiel“ durch den neuen Anschluss die Rede war, rechnen Kritiker damit, dass der Tunnel endgültig zur Staufalle wird, wenn der Flughafen BER in Betrieb geht und – voraussichtlich 2022 – die 500 Millionen Euro teure Verlängerung der Autobahn freigegeben wird. Die Planer rechnen damit, dass rund die Hälfte der anfangs wohl knapp 30 Millionen Passagiere des BER über die Straße anreist.
Der Flughafenwechsel dürfte den Tunnel Flughafen Tegel als weiteres Nadelöhr entlasten: Er war im vergangenen Jahr 122 Mal wegen hohen Verkehrsaufkommens komplett gesperrt – meist in südlicher Fahrtrichtung.