Firma der Woche: ubitricity: Aus Laternen werden Ladesäulen
Das Start-Up ubitricity rüstet in Berlin unter anderem Straßenlaternen zu Elektroauto-Ladestationen auf. Das gibt ein großes mehr an Mobilität.
Praktisch alle großen Autohersteller haben erste Elektrofahrzeuge auf den Markt gebracht. Der große Durchbruch ist bisher ausgeblieben. Erstens sind sie teurer, aber kaum klimafreundlicher unterwegs, solange sie Kohlestrom „tanken“. Zweites Absatzhemmnis ist die mangelnde Verfügbarkeit von Ladesäulen. Hier setzen die Gründer des Berliner Start-ups Ubitricity an: Frank Pawlitschek und Knut Hechtfischer haben sich zur Aufgabe gemacht, Elektrofahrzeuge möglichst einfach mit Strom aus regenerativen Ressourcen zu versorgen. „Unser Mobile-Charging-System ermöglicht das Laden im Prinzip überall dort, wo Strom verfügbar ist“, so Geschäftsführer Pawlitschek.
Keine weiteren "Stadtmöbel"
In London haben er und sein Team bereits Hunderte einfache Straßenlaternen mit Ladepunkten für Anwohner ohne eigenen Stellplatz ausgestattet. In Berlin werden mit dem Projekt „Neue Berliner Luft“ bis zu 1600 Ladepunkte, größtenteils an Laternen, umgesetzt. „Die Ladepunkte sind technisch aufs Wesentliche reduziert, dafür schnell, leicht und günstig zu installieren.“ Bei der Laternenlösung sind, anders als bei den bisherigen Ladestationen, die man im Stadtbild sieht, nicht zwingend Erdarbeiten nötig und es müssen keine weiteren Stadtmöbel aufgestellt werden. Zudem fallen kaum laufende Kosten an.
Fürs Abrechnen hat das Berliner Start-up einen mobilen Stromzähler entwickelt, der entweder in das Ladekabel oder direkt in das Fahrzeug eingebaut wird. Der Nutzer muss nur noch einen Mobilstromvertrag mit seinem Anbieter abschließen. Auch für Gewerbetreibende sei das System interessant, glaubt man bei Ubitricity. Schließlich sei die Abrechnung mit dem neuen Zähler nicht aufwendiger als bei der klassischen Tankkarte, sagt Pawlitschek.