Kosten eines harten Brexits: Jeder Deutsche hätte 115 Euro weniger pro Jahr
Sollte Großbritannien ohne Vertrag aus der EU austreten, hätten laut einer Studie auch Deutsche finanzielle Verluste. Andere Staaten würden profitieren.
Sollte Großbritannien ohne Abkommen aus der EU ausscheiden, kämen auf jeden Deutschen jährliche Einkommensverluste in Höhe von 115 Euro zu. Das geht aus einer Studie hervor, die die Bertelsmann-Stiftung am Donnerstag veröffentlicht hat. Am schlimmsten träfe es europaweit die Einwohner Großbritanniens, denen pro Jahr jeweils etwa 900 Euro weniger zur Verfügung ständen.
"Der Brexit könnte das Fundament des größten gemeinsamen Wirtschaftsraums der Welt schwer beschädigen", sagte Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. Während Großbritannien jährliche Einbußen von 57 Milliarden Euro hinnehmen müsste, hätte die Europäische Union (EU) Verluste von 40 Milliarden zu beklagen. Etwa ein Viertel davon entfiele auf Deutschland. Umgerechnet auf die Bevölkerung würden neben Großbritannien vor allem die Einwohner Irlands (726 Euro pro Kopf), Luxemburgs (220 Euro pro Kopf) und Norwegens (220 Euro pro Kopf) von finanziellen Verlusten betroffen sein.
Hamburger am meisten betroffen
Die größten Einkommensverluste in Deutschland hätten laut der Studie die Einwohner der Region Hamburg hinzunehmen: Sie träfe es mit Verlusten von 170 Euro pro Kopf noch schlimmer als die Bewohner der Region Bremen, die Einbußen von 150 Euro verzeichnen müssten. Dahinter folgen die Regionen um Köln, Düsseldorf und Darmstadt, wo sich das Einkommen um jeweils 126 Euro pro Kopf verringern würde.
Israel würde profitieren
Weil der Handel in Europa teurer werden würde, hätte der Brexit ohne Abkommen in einigen Staaten außerhalb Europas positive Auswirkungen: In den USA würde das Einkommen um 41 Euro pro Einwohner im Jahr steigen, in Australien um jeweils 34 Euro. Am meisten profitieren würde aber Israel, wo sich das Einkommen jährlich um 56 Euro pro Kopf erhöhen würde. In Europa hätte der ungeregelte Brexit einzig in Russland einen kleinen Anstieg zur Folge, allerdings nur um zwei Euro pro Einwohner.
Ein Brexit mit Abkommen käme die Europäer weit weniger teuer zu stehen: Die Einkommensverluste in Großbritannien würden sich insgesamt etwa auf 32 Milliarden Euro und in der EU auf 22 Milliarden Euro belaufen. Deutschland müsste sich mit Einbußen von etwa fünf Milliarden Euro abfinden. Bertelsmann-Vorsitzender De Geus fordert daher: "Brüssel und London müssen alles tun, um den Ausstieg vertraglich zu regeln.“
Helge Hommers
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