Personalmangel in Berliner Kitas: Arbeitslose sollen einfacher Erzieher werden können
Jugendsenatorin Scheeres und die Bundesagentur für Arbeit planen eine voll geförderte Ausbildung zum Erzieher - eine Antwort auf den Mangel.
Eine weitere Hürde auf dem Weg zur Erzieherausbildung ist beseitigt: Wegen des akuten Personalmangels haben sich die Bundesagentur für Arbeit und Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) darauf geeinigt, dass Arbeitslose im Rahmen einer geförderten Umschulung eine Erzieherausbildung absolvieren können. Dies gab die Jugendverwaltung am Freitag bekannt.
Dadurch soll erreicht werden, dass die dreijährige Ausbildung nicht an der finanziellen Lage der Interessenten scheitert. Deshalb hatte sich Scheeres auf Bundesebene für eine entsprechende Änderung eingesetzt. Sie sei „stolz“, dass Berlin jetzt den Anfang mache.
"Ein weitreichender Schritt"
Der Leiter der Regionaldirektion Berlin Brandenburg, Bernd Becking, betonte, dass den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern bisher „die Hände gebunden waren“, wenn die Finanzierung des dritten Ausbildungsjahres nicht sichergestellt war. Das jetzt erzielte Ergebnis sei ein „weitreichender Schritt hin zu einer besseren Betreuung vieler Kinder“.
Zuvor hatte es im Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg einen entsprechenden – positiv verlaufenen – Modellversuch gegeben. Zurzeit fehlen nach Schätzungen 3000 Kitaplätze – zum Teil wegen Erziehermangels.
Die Jugendverwaltung hatte die Kapazitäten für die Erzieherausbildung daher verdoppelt und das Schulgeld für die Erzieherausbildung abgeschafft. Das aber reichte nicht, um den Mangel zu beheben.