zum Hauptinhalt

Justizvollzugsanstalt Tegel: 36-jähriger Gefangener entkam Aufsehern im Zoo

Wieder gelingt einem Straftäter in Berlin die Flucht aus dem Vollzug. Ein Häftling ist am Dienstag während eines Zoo-Besuchs seinen Aufsehern entwischt.

Es geschah zwischen Fischen, Reptilien und Schildkröten: Am Dienstag gegen 16 Uhr ist ein Häftling der Justizvollzugsanstalt Tegel im Zoo-Aquarium auf einer so genannten begleiteten Ausführung entkommen. Jetzt wird nach dem 36-Jährigen, der wegen räuberischer Erpressung seit 2009 im Gefängnis saß, intensiv gefahndet. Der Mann wäre im Mai 2017 entlassen worden, und wie bei einer solch langen Haftstrafe üblich, wurde der 36-Jährige nun langsam auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.

Dazu gehören nach Auskunft von Justizsprecherin Claudia Engfeld auch diese Ausflüge, bei denen der Mann am Dienstag von zwei Beamten in Zivil begleitet wurde. Bei einem ersten Ausgang mit Bewachung geschah nichts Auffälliges, und so prüfte die JVA Tegel, in der der Mann seit 2011 einsaß, den Besuch im Zoo wie üblich genau. Es werden dabei auch Psychologen und Sozialarbeiter befragt. Die Entscheidung lautete dann: Er darf.

In Berlin sind zuletzt immer wieder Straftäter entkommen

Doch dann gelang es dem Gefangenen während des Aquariumsbesuchs, sich der Aufsicht der unbewaffneten Beamten zu entziehen. Wenn der Mann nun ergriffen wird, kann er sich von seinem nach und nach dem Leben in Freiheit angepassten Gefängnisaufenthalt verabschieden.

In Berlin waren in den vergangenen Monaten häufiger Straftäter entkommen – meistens aus dem offenen Vollzug. In der Nacht zum 19. Mai waren zwei Häftlinge in einer spektakulären Aktion aus der Justizvollzuganstalt Moabit ausgebrochen. Beide Männer wurden aber inzwischen gefasst. Nachdem die beiden Moabit-Ausbrecher wieder gefangen worden waren, müssen sie mit Haftverschärfungen leben. Gitterstäbe aus Manganstahl sollen ihren Freiheitsdrang zügeln. Auch der Hofgang mit anderen Häftlingen sei gestrichen, teilte die Justiz mit.

Annette Kögel

Zur Startseite