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Am 19. Mai 2014 flohen die beiden Ausbrecher aus der JVA Moabit. Mit Kleidung polsterten sie damals den Stacheldrahtzaun.
© dpa
Update

Nach Flucht aus JVA Moabit: Ausbrecher Metin Michael M. in Berlin gefasst

Zielfahnder der Polizei haben den unter Mordverdacht stehenden Ausbrecher Metin Michael M. gefasst. Er wurde am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr in Reinickendorf festgenommen.

Nach exakt 74 Tagen in Freiheit sitzt der Ausbrecher Michael Metin M. wieder in Haft. Der 34-Jährige wurde nach Angaben der Polizei gegen 15 Uhr in einer Wohnung in der Straße Alt-Reinickendorf festgenommen. Die Wohnung soll einem Fluchthelfer gehören; Metin Michael M. hatte bei seiner Festnahme falsche Papiere bei sich. Die Festnahme erfolgte durch Zielfahnder, die von einem Spezialeinsatzkommando unterstützt wurden. M. soll sich nicht gegen seine Festnahme gewehrt haben.

Der Mordverdächtige M. war am 19. Mai 2014 mit einem Mitgefangenen in einer spektakulären Flucht aus der JVA Moabit ausgebrochen. M. war direkt nach der Flucht zur internationalen Fahndung ausgeschrieben worden, sein Mitausbrecher Ulrich Wolfgang Z. war Anfang Juni nach 17 Tagen in Freiheit in einem Hotel in Charlottenburg verhaftet worden.

Henkel und Heilmann gratulieren Fahndern

Innensenator Frank Henkel bedankte sich in einer Stellungnahme für die "hervorragende Nachricht" bei den Zielfahndern. "Die akribische und beharrliche Arbeit der Berliner Polizei hat sich ausgezahlt. Ich gratuliere ihr zu diesem Erfolg", so Henkel.

Auch Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) zeigte sich erleichtert, nachdem ihn die Nachricht von der Festnahme erreicht hatte: "Mein Dank gilt der Polizei und den Strafverfolgungsbehörden. Diese haben durch ihren unermüdlichen Fahndungseinsatz einen wichtigen Erfolg erzielt. Damit bestätigt sich, dass sich ein Ausbruch nicht lohnt." Heilmann war nach dem Ausbruch wegen verschiedener Pannen in der JVA Moabit, die den Ausbruch begünstigten, hart kritisiert worden.

Filmreifer Ausbruch aus der JVA Moabit - der erste seit 15 Jahren

Die Männer waren damals aus dem ersten Stock der Teilanstalt Eins, Flügel D, mit behelfsmäßig zusammengeknoteten Seilen aus Bettlaken und Handtüchern geflohen. Ein Angestellter der JVA entdecke damals die Fluchthilfen, die aus zwei Zellenfenstern hingen. Die Gitterstäbe vor den Fenstern waren durchgesägt, die Betten in den Zellen waren leer.

Die Männer hatten sich in den Hof herabgelassen und waren dann über mehrere Mauern hinweg und an einer Videokamera vorbei aus dem Gefängnis getürmt – ein filmreifer Ausbruch, den sich ein Drehbuchautor nicht besser hätte ausdenken können. Die Flucht hatte Seltenheitswert: Nach Auskunft der Senatsjustizverwaltung war es der erste erfolgreiche Ausbruch aus der JVA Moabit seit 15 Jahren.

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