Liveticker zum Blitzmarathon: 1221 Schnellfahrer und 90 km/h in der Grunerstraße
Das ist die Zwischenbilanz des Blitzmarathons in Berlin. Er dauert noch bis Mitternacht - aber die Tempolimits gelten auch danach! Lesen Sie hier alle Ereignisse rund um den Blitzmarathon in der Hauptstadt nach.
Gegen Mittag gab die Polizei bekannt: An 163 Stellen wurden schon am Vormittag 1221 Autofahrer geblitzt. Zwar gab es Ausreißer wie den Mann, der 90 in der 30er Zone fuhr. Insgesamt waren die Verstöße aber geringer als an gewöhnlichen Tagen, an denen die Messungen nicht angekündigt werden. Das stützt wohl die These des Polizeipräsidenten Klaus Kandt, der Blitzmarathon habe einen psychologischen Effekt (Eintrag von 13.48 Uhr).
Die endgültige Bilanz der Polizei wurde für morgen angekündigt. Seit den Zahlen am Mittag kamen keine neuen Meldungen - eine gute Nachricht, war doch vereinbart worden, dass die Verkehrsüberwacher sich bei extremen Überschreitungen melden würden.
Lesen Sie hier alle Ereignisse rund um die Blitzer-Aktion in Berlin nach! Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden, sobald wir Neues zur Bilanz der Polizei wissen.
18.05 Uhr - Blitz ist nicht gleich Witz: Fernab aller politischen Stimmen zu der Blitzer-Aktion der Polizei kommen klare Worte von Markus Hesselmann. Er stört sich in seinem Kommentar an der witzelnden Bezeichnung "Blitzmarathon". Für ihn sind die jährlich 3300 Verkehrstoten ein "zivilisatorischer Skandal" und Rasen ein "Thema, bei dem es um Menschenleben geht, das unserem Alltag so nahe liegt und das wir trotzdem derart verharmlosen".
17.33 Uhr - Wir blitzen zurück: Die Polizei fotografiert zu schnelle Autofahrer, wir zeigen Fotos der Polizei - in unserer Bildergalerie.
16.34 Uhr - Grundtendenz "Entspanntes Fahren": In den letzten Stunden hat sich die Lage bei der Polizei entspannt - der traurige Spitzenreiter ist immer noch der Mann mit 90 km/h in der Grunerstraße. Die Tendenz gehe am heutigen Tag zum "entspannten Fahren", sagt ein Polizeisprecher. Allerdings gebe es immer noch sehr viele, "bei denen die Botschaft nicht angekommen ist".
16.00 Uhr - Achtung, Dauer-Blitzer: An manchen Stellen der Stadt blitzt die Polizei sogar an 365 Tagen im Jahr in 24 Stunden pro Tag. Verkehrsüberwachung bleibt also nicht auf einen speziellen Tag im Jahr beschränkt.
14.50 Uhr - Ach guck mal... FDP und GdP liegen offenbar nicht nur alphabetisch nah beieinander. Auch die Freien Demokraten tun den Blitzermarathon als reine "Showpolitik" ab:
13.48 Uhr - Schon 1221 Raser erwischt: Die Polizei hat am Mittag am Columbiadamm bereits eine Zwischenbilanz gezogen. Bis 12 Uhr seien an 163 Stellen im Berliner Stadtgebiet insgesamt 1221 Schnellfahrer gemessen worden. Der Spitzenreiter unter den Rasern war ein Autofahrer, der in einer 50er-Zone ganze 90 Stundenkilometer fuhr. Kräftig aufs Gas gedrückt hat auch ein 17-Jähriger mit seinem Roller. Er wurde, ebenfalls in einer 50er-Zone, mit 85 Stundenkilometern geblitzt. Beide bekommen ein einmonatiges Fahrverbot und müssen mindestens 160 Euro Strafe zahlen.
Insgesamt seien die Verkehrsüberschreitungen aber geringer ausgefallen als an normalen Messtagen, die nicht vorher angekündigt würden. Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt betonte den Symbolcharakter des Marathons: "Der Tag soll uns zeigen, dass es auch langsamer geht. Wenn wir alle früher aufstehen, kommen wir auch rechtzeitig und sicher zur Arbeit." Er betonte außerdem den psychologischen Effekt des Blitzmarathons: "Er lebt von der Wiederholung." Deshalb soll die Maßnahme auf jeden Fall wieder stattfinden.
13.32 Uhr - Neuer Standort Columbiadamm: Unsere Reporterin Luisa Jacobs ist weiter gezogen und bezieht nun mit den Beamten am Columbiadamm Stellung.
13.03 Uhr - GdP kritisiert den Blitzmarathon: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat am Donnerstagmittag Kritik am Blitzmarathon geübt. In einer Stellungnahme bezeichnete GdP-Landesbezirksvorsitzende Kerstin Philipp die Aktion als "Blitzershow" - schon morgen werde wieder gerast wie gewöhnlich. "Der Blitzmarathon kann die traurige Wahrheit des Personalmangels bei der Polizei nicht kaschieren. Der polizeiliche Verkehrsüberwachungsdruck in Berlin nimmt ab", sagte Philipp. Philipp zufolge seien im letzten Jahr mangels Personal 20 Prozent weniger Verkehrskontrollen in Berlin durchgeführt worden als im Jahr 2013.
12.47 Uhr - Blitz-Routine an der Gneisenaustraße: Nach aktuellem Stand wurden an der Gneisenaustraße in Kreuzberg bislang zehn Autofahrer aus dem Verkehr gezogen, zumindest vorübergehend. Unsere Reporterin hat vom Besitzer einer Eckkneipe allerdings erfahren, dass an dieser Stelle fast jeden Tag geblitzt werde, auch ohne Ankündigung. Gestern habe es in dem Schulgebiet eine richtige Warteschlange von Verkehrssündern gegeben, die von der Polizei gestoppt worden waren. Die Polizei bestätigte, dass an dieser Stelle auch ohne Blitzmarathon mindestens dreimal in der Woche geblitzt werde.
12.23 Uhr - Wie ein Engel: Wieder hat es drei Autofahrer erwischt. Sie fuhren 49, 46 und 45 km/h. "Den ganzen Tag bin ich gefahren wie ein Engel und jetzt hat es mich doch erwischt", sagt der eine "Jetzt hört man den ganzen Tag Radio und dann passiert einem das doch", klagt der andere.
12.06 Uhr - "Heute ist ein scheiß Tag": Die Polizei und unsere Reporterin stehen in einer 30er Zone in der Gneisenaustraße. In der Gegend gibt es einige Schulen. Gleich geht ihnen auch schon die erste Schnellfahrerin ins Netz. Sie fuhr 51 km/h. Das gibt einen Punkt. "Heute ist ein scheiß Tag", sagt die Frau. Sie wollte gerade so eine "blöde Zicke" überholen die vor ihr total langsam gefahren sei und sie genervt habe.
Kurz darauf wird ein Berliner Geschäftsreisender geblitzt. Auch mit 51 km/h. Heute Früh hatte er noch gesagt, die Beamten sollen sich bloß vor alle Schulen stellen und all die Verkehrssünder zur Rechenschaft ziehen.
Offenbar fahren viele Verkehrsteilnehmer heute besonders langsam, weil sie ein Bußgeld vermeiden wollen. "Kurschaot" beschwert sich um 10.54 Uhr auf Twitter: "In #Berlin entwickelt sich der #Blitzermarathon zum Staumarathon. Ihr müsst nicht 40 fahren." Was "kurschaot" vergessen hat: In der Tempo-30-Zone wäre auch das zu schnell.
11.52 Uhr: Viele fahren brav: Heute fahren viele Verkehrsteilnehmer bewusst langsam, weil sie einen Strafzettel vermeiden wollen. Trotzdem sind die Straßen der Hauptstadt laut Verkehrsinformationszentrale nicht verstopfter als sonst. "Es gibt wenig Probleme, es ist ruhig", sagte ein Sprecher. Durch das bewusst entspannte Fahrverhalten scheint es auch weniger oft auf den Straßen zu krachen: "Mein Eindruck ist, dass wir heute weniger gemeldete Unfälle als sonst haben", so der Sprecher.
11.44 Uhr - Premiere für die neuen Messwagen: Heute bringt die Polizei übrigens zum ersten Mal ihre sechs neuen Messfahrzeuge zum Einsatz. Von außen sind sie nicht von gewöhnlichen Streifenwagen zu unterscheiden, innen befindet sich modernste Geschwindigkeitsmesstechnik. So können die Wagen auch bei Regen und laufendem Scheibenwischer präzise die Geschwindigkeit anderer Autos messen. Einer von ihnen hat übrigens 100.000 Euro gekostet - mehr dazu erfahren Sie unter diesem Tagesspiegel-Link.
11.30 Uhr - Ab auf die Gneisenaustraße: Unsere Reporterin zieht weiter und lässt die insgesamt acht Spuren der Grunauerstraße hinter sich. Hier wurden 17 Fahrzeuge (Autos, Roller, Motorräder)angehalten. Zwölf wegen überhöhter Geschwindigkeit. Nächster Halt für Luisa Jacobs: Gneisenaustraße.
11.10 Uhr - Überlebenschancen von Fußgängern: Was für schwere Konsequenzen es haben kann, wenn man auch nur leicht zu schnell fährt, erklären die Polizisten den Autofahrern so: Erfasst ein Auto mit 50 km/h einen Fußgänger, hat er eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 80 Prozent. Fährt das Auto 70 km/h schnell, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Fußgängers auf 20 Prozent.
11.00 Uhr - "Wollte mal ausprobieren, ob ihr mich erwischt": Die Polizei hatte die Straßen, auf denen geblitzt wird, vorab bekannt gegeben - trotzdem nehmen viele Verkehrsteilnehmer den Fuß doch nicht vom Gas. "Unser Ansinnen ist eigentlich, dass heute keiner zu schnell fährt - aber das hat wieder nicht geklappt", sagte eine Polizeisprecherin. Die beliebtesten Ausreden der Temposünder: Eile, dringende Termine - oder Vergesslichkeit. "Viele ärgern sich, wenn sie angehalten werden", so die Sprecherin, "dann heißt es: Mist, da habe ich nicht dran gedacht."
Kecker war da der Mann, der gegen 10 Uhr mit 87 Stundenkilometern an der Grunerstraße geblitzt wurde. Er war angeblich mit Absicht zu schnell gefahren. "Ich wollte mal ausprobieren, ob ihr mich erwischt", soll er gesagt haben. Das Experiment des Fahrers ist gelungen - um den Preis eines einmonatigen Fahrverbots.
10.54 Uhr - Auch Polizisten und die Bundeswehr fahren mal zu schnell: Ein Motorradfahrer fuhr 60 statt den erlaubten 50 km/h, die Beamten winkten ihn zur Seite. Es stellt sich heraus: Die Blitzer und der Geblitzte teilen den Beruf. "Macht doch mal eine Ausnahme, wir sind doch Kollegen", sagt der Polizist in zivil mit einem Lachen. Keine Ausnahme. Auch nicht für Kollegen.
Gleich nach dem schnellen Polizisten fährt dann die Bundeswehr vor den Blitzer. Mit 63 waren die beiden Herren unterwegs. Sie mussten zu einem Termin. "In Berlin fährt doch jeder zu schnell oder, sagen sie doch mal ehrlich." Die Beamten amüsieren sich, schon letztes Jahr hatte man ein Bundeswehrauto vor der Blitzerlinse.
10.43 Uhr - "Super Stimmung bei euch": Ein Rollerfahrer wird mit 75 km/h aufgehalten. Die Reaktion: "Ist ja eine super Stimmung bei euch. Fühlt sich an wie ein Boxenstopp".
10.26 Uhr - Auch Rollerfahrer sind nicht sicher vor dem Blitz: Gerade hat die Polizei einen Rollerfahrer aufgehalten. Er fuhr 61 km/h. Richtig sicher vor dem Blitzer sind heute wohl nur Fußgänger und Radfahrer - oder Rikschas:
10.20 Uhr - Fußgänger verunglückte 2014 tödlich: Der Grund, warum die Polizei heute beim Blitzmarathon Stellung auf der Grunerstraße bezogen hat ist ein trauriger: Vergangenes Jahr war hier ein Fußgänger von einem zu schnell fahrenden Auto tödlich verletzt worden. Die Straße hat vier Spuren auf jeder Seite und es gibt keine Fußgängerübergänge.
Die Beamten stehen auf einer Verkehrsinsel in der Mitte der Straße. Unsere Reporterin findet die Situation sehr unangenehm inmitten dieser großen Straße.
10 Uhr - 87 km/h, keine Reue: Mit 87 Kilometern die Stunde in der 50er Zone wurde ein Autofahrer in der Grunerstraße in der Nähe des Alex geblitzt. Er fuhr ein "DriveNow" Leihauto. Reue zeigte der Mann keine. Auch für ihn gibt es eine satte Geldstrafe, zwei Punkte und einen Monat Führerscheinentzug. Sechs Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren liefen der Polizei seit halb zehn in der Grunerstraße vor den Blitzer. Zwei Fahrer wurden angehalten, weil sie Sperrflächen überfuhren. Die Fahrerin eines Smarts musste 10 Euro extra Bußgeld bezahlen, weil sie nicht die original Fahrzeugpapiere dabei hatte, sondern nur eine Kopie.
9.48 Uhr - Mehr Blitzer wagen! Das größte Unfallrisiko in Berlin sind Raser - so das Ergebnis der Unfallstatistik 2014. Bereits vor mehreren Wochen bemängelte unser Polizeireporter Jörn Hasselmann außerdem in einem Kommentar, dass nur 17 von 2000 Ampeln in der Stadt per Blitzer überwacht werden. "Die Verkehrsmoral in Berlin nähert sich stetig der von Neapel an, die Zahl der Kontrollen aber stagniert." Sein Plädoyer: Mehr stationäre Blitzer auch an Ampeln.
9.35 Uhr - Luisa Jacobs on the Road: Unsere Reporterin ist auf dem Weg in die Grunerstraße in der Nähe des Alexanderplatzes. Von dort wird sie uns weiter mit Infos und tollen Anekdoten zum Blitzmarathon versorgen.
9.07 Uhr - Weniger als an normalen Tagen: Bei solchen intensiven, angekündigten Kontrollen schnappt die Polizei meist weniger Schnellfahrer als an normalen Tagen. Allerdings, dafür das es angekündigt war, wo genau geblitzt wird, sind es schon relativ viele meint eine Sprecherin der Polizei. Unsere Reporterin ist jetzt auf dem Weg zu einer anderen Kontrollstelle. Zusammenhängende Daten für Berlin über Zahl und Schwere der Tempolimitverletzungen wird es erst am Nachmittag geben.
8.41 Uhr - So war der Blitzmarathon am Nahmitzer Damm: Die Kontrollstelle Nahmitzer Damm wird um kurz vor neun Uhr aufgelöst. Die Zusammenfassung: Es wurden 16 Temposünder (15 Männer, eine Frau) geblitzt und aufgehalten. Drei von ihnen bekamen auch Punkte, dafür muss man innerhalb der Stadt mindestens 21 km/h zu schnell fahren.
Ein gerade noch aufgehaltener Fahrer meinte, diese Kontrollen seien wichtig, damit die Leute nicht zu sehr auf das Gaspedal treten. Er schämt sich für sein zu schnell Fahren. Sein Sohn hatte ihn heute Morgen noch vor dem Blitzmarathon gewarnt.
8.30 Uhr - Säuerlich: Mit 76 km/h wurde ein Mann von der Polizei beim Blitzmarathon am Nahmitzer Damm aufgehalten. Mit unserer Reporterin wollte er nicht reden. Ein Familienvater war ebenfalls zu schnell unterwegs, am Rücksitz Sohn und Tochter, die er gerade zur Schule bringen wollte. Er sagt, die Polizei solle doch nicht auf so einer großen Straße blitzen, sondern lieber vor Schulen.
8.22 Uhr - Die erste Frau: Am Nahmitzer Damm haben die Beamten die erste Frau geblitzt. Sie war 12 km/h zu schnell unterwegs und fahre auch eigentlich immer ein bisschen schneller als erlaubt. Was sie ärgert: Heute wollte sie endlich einmal früher in der Arbeit sein. Das war wohl nix.
8.00 Uhr - "Na, wie schnell war ich?": Es wird munter weitergeblitzt am Nahmitzer Damm. Gerade musste kam ein Autofahrer mit 60 km/h vorbei. "Na, das hätte ich auch geschafft", kommt von einem der Beamten. Ein anderer Autofahrer muss Strafe zahlen, weil er telefoniert hat. Die Freisprechanlage habe nicht funktioniert. Dann kommt noch eine Radfahrerin vorbei, sie flitzt am Blitzgerät vorbei und ruft: "Na, wie schnell war ich?"
7.50 Uhr - Da ist doch was: Gerade aufgestanden und auf dem Weg zur Arbeit? Dann ist als Autofahrer besondere Vorsicht gefragt: Bis Mitternacht blitzt die Polizei an 265 Stellen in der Stadt. Falls Sie die Liste der Kontrollstellen vor der Abfahrt auswendig lernen wollen: Hier ist die Blitzer-Liste!
7.42 Uhr - Was sonst so los ist in Berlin: Neben den Geschwindigkeitskontrollen ist heute noch mehr los in Berlin: Die U2 ist gesperrt. Es herrscht Verwirrung. Auch hier haben wir eine tapfere Reporterin vor Ort, die mit genervten Pendlern, BVG-Mitarbeitern und Kiosbesitzern spricht. Mehr dazu lesen Sie im Liveticker Berlin am Morgen!
7.36 Uhr - Die Polizei twittert: Wer den Blitzmarathon auf Twitter verfolgen will, kann das unter dem Hashtag #Blitzmarathon ganz einfach tun. Man kann natürlich auch "Follower" von @PolizeiEinsatzBerlin werden. Die Beamten im Einsatz freuen sich ganz bestimmt!
7.23 Uhr - 200 Euro und zwei Punkte: Als der Motorradfahrer die Strafe hörte, war er dann nicht mehr so gelassen: 200 Euro Bußgeld, zwei Punkte und einen Monat Führerscheinentzug. Er wollte dann auch nicht mehr mit unserer Reporterin sprechen.
7.15 Uhr - Von wegen vorgewarnt: Die Temposünder trudeln im Minutentakt ein. "Der Nahmitzer Damm ist ein Unfallschwerpunkt. Darum stehen wir hier", sagt ein Sprecher der Polizei zu unserer Tagesspiegel-Reporterin Luisa Jacobs. "Und obwohl wir die Aktion angekündigt haben, erwischen wir viele Schnellfahrer."
7.10 Uhr - 33 Stundenkilometer zu schnell: Der Tagesrekord bisher am Nahmitzer Damm liegt bei 83 km/h. Gemessen wurde er bei einem Motorradfahrer, er wollte doch nur schnell das Auto überholen und "In 10 Jahren darf man ruhig auch einmal geblitzt werden". Er nimmt's gelassen.
7.01 Uhr - Männer: Kurz und völlig ohne Wertung vermeldet: Bis jetzt, waren alle hier gemeldeten Temposünder Herren. Und übrigens: Es wird nicht nur das Tempo kontrolliert. Auch wer etwa am Handy telefoniert (Strafe 60 Euro) oder nicht angeschnallt ist, wird von den Beamten angehalten. Am Nahmitzer Damm mussten darum bereits zwei Autofahrer Strafen zahlen.
7.00 Uhr - Polizisten laufen Raser nach: Unsere Reporterin Luisa Jacobs ist vor Ort am Nahmitzer Damm, wo Tempo 50 gilt. Es wurden bereits zwei weitere Schnellfahrer geblitzt. Ein Mal mit 71 und ein Mal mit 70 km/h. Der erste Fahrer erklärte, er habe gerade seine Kinder zu Schule gebracht und musste schnell in die Arbeit. "Es tut mit auch leid", sagt er am Ende. Der zweite "Geblitzte" war nicht so einsichtig. Er sei ein Opfer der Polizei, die an diesem Tag ein Exempel statuieren wolle. Zu schnell gefahren? Nein, er doch nicht.
6.50 Uhr - Merkt Ihrs noch? An solchen Tagen gibt es auch skurrile Szenen. Ein Mann wurde mit 68 km/h geblitzt, doch anstatt anzuhalten, wie ihm die Polizisten es signalisierten, fuhr er einfach weiter. Die Beamten rannten dem Auto zu Fuß nach. Es gelang ihnen, den Wagen anzuhalten. Drei junge Männer saßen darin. Der Fahrer musste einen Urintest abgeben. Es besteht der Verdacht auf Drogen- oder Alkoholeinfluss.
6.40 Uhr - Erste Temposünder erwischt: Zwei Temposünder hat die Polizei schon erwischt. Am Nahmitzer Damm fuhr ein Autofahrer starke 75 km/h statt den erlaubten 50, der zweite Wagen war mit 66 Stundenkilometern unterwegs. Die Fahrer wurden nicht nur geblitzt, sondern auch an die Seite gewunken.
6.10 Uhr - Los geht's! Die Polizei hat gerade mit dem Blitzmarathon begonnen. Gerade haben wir mit einer Sprecherin der Polizei vor Ort telefoniert. Sie steht gerade mit ihren Kollegen am Nahmitzer Damm in Marienfelde. Bis Mitternacht wird heute fleißig geblitzt. Die Polizei hat allerdings groß angekündigt, wo kontrolliert wird. Hier die Blitzer-Liste!
Heute von 6 Uhr Früh bis Mitternacht findet in Berlin der fast schon traditionelle Blitzmarathon der Polizei statt. Die Aktion ist ein europaweites Ereignis, um Autofahrer für die Höchstgeschwindigkeiten zu sensibilisieren. Die Polizei hat ihren Blitzmarathon mit 265 Kontrollstellen in allen Bezirken offensiv angekündigt. Insgesamt sind mehr als 1000 Polizisten im Einsatz - und kontrollieren das restliche Fahrverhalten gleich mit. Schnallen Sie sich also im Auto an - und zwar nicht nur heute.
Melanie Berger, Robert Ide, Jana Lotze