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Hauptgebäude der Humboldt-Universität Unter den Linden in Berlin.
© Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Update

Katholische und Islamische Theologie: Viele Bewerber für neue HU-Institute

Für die katholische und islamische Theologie an der Humboldt-Universität gibt es viele Bewerbungen. Doch die Professoren kommen zunächst nur vertretungsweise.

Die Berufung der Professorinnen und Professoren für die neuen theologischen Studiengänge an der Humboldt-Universität, die zum Wintersemester starten sollen, verzögert sich. Das gemeinsame Haus für die Islamische und die Katholische Theologie aber ist bereits bezogen, wie der Gründungsdirektor des Islam-Instituts, Michael Borgolte, dem Tagesspiegel am Montag auf Anfrage sagte.

Der Gebäudekomplex an der Hannoverschen Straße in Berlin-Mitte wurde einst für die Gerichtsmedizin der Charité errichtet. 2012 bis 2014 sanierte das Berliner Büro Rüthnick Architekten die Immobilie für das archäologische Exzellenzcluster Topoi denkmalgerecht für 3,4 Millionen Euro. Weil Topoi in der Exzellenzstrategie nicht weiter gefördert wird, müssen die Forschenden ausziehen, was bis zum Frühjahr 2020 vollständig geschehen soll.

Die Berufungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen

Die Seminarräume und der Hörsaal in der Hannoverschen Straße dürften trotzdem voll werden, das lässt sich jedenfalls aus den bislang eingegangenen Bewerbungen für die Theologien schließen. Beim katholischen Institut sind es bislang rund 400, beim islamischen Institut 300, wie die HU der Nachrichtenagentur KNA bestätigte.

Das aufwändig sanierte Haus für die neuen Theologie-Institute der Humboldt-Uni.
Das Haus für die beiden neuen Theologie-Institute wurde 2012 bis 2014 aufwändig saniert.
© Rüthnick Architekten

Damit wurden die Erwartungen der Gründungsgremien für die Institute nach deren Angaben bereits jetzt weit übertroffen, auch wenn ein Teil der Bewerber erfahrungsgemäß nicht mit dem Studium beginnt. Anmeldungen für die zulassungsfreien Bachelor- und Masterstudiengänge sind noch bis Ende August möglich. Der Lehrbetrieb beginnt im Oktober. Borgolte rechnet mit 160 bis 180 Studienanfängern in der Islamischen Theologie. Die Berufungsverfahren für die fünf katholischen und sechs islamischen Professuren sind indes noch nicht abgeschlossen und in unterschiedlichen Stadien. Um den Beginn des Lehrbetriebs zu gewährleisten, haben beide Institute Übergangsregelungen vereinbart.

"Lehrbetrieb beginnt vollgültig"

Johannes Helmrath, dem Gründungsdirektor für das katholische Institut, zufolge werden die im Auswahlverfahren fünf erstplatzierten Kandidaten ihre Professuren zunächst selbst vertreten. Für „Systematische Theologie“ ist es Georg Essen (Bochum), für „Praktische Theologie“ Teresa Schweighofer (Tübingen) und für „Historische Theologie“ Günther Wassilowsky (Frankfurt/Main). „Biblische Theologie“ wird durch Katharina Pyschny (Bochum) und „Theologische Ethik“ durch Benedikt Schmidt (Bonn) vertreten.

Für das Islam-Institut hat Gründungsdirektor Borgolte Verträge mit vier Gastprofessorinnen und -professoren geschlossen, die bislang nicht namentlich bekannt sind. „Der Lehrbetrieb wird vollgültig mit Gastprofessoren und -dozenten beginnen“, sagte Borgolte am Montag. Das gilt jedenfalls für den Bachelorstudiengang in Islamischer Theologie. Das geplante Lehramtsstudium musste wie berichtet verschoben werden, weil bislang Praxisplätze in den Schulen fehlen. (mit KNA)

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