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Hauptgebäude der Humboldt-Universität Unter den Linden in Berlin.
© Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Islam-Institut an der HU: CDU warnt vor Verzögerungen

Bei der Islam-Theologie der HU könnte es weitere Verzögerungen geben: Davor warnt die CDU. Der Direktor sieht den Start zum Wintersemester nicht gefährdet.

Die Berliner CDU befürchtet weitere Verzögerungen beim Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität, das zum Wintersemester seinen Betrieb aufnehmen will. Es sei „beunruhigend“, dass bisher keines der sechs Berufunsgverfahren für die geplanten Professuren abgeschlossen ist, erklärte Adrian Grasse, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, gegenüber dem Tagesspiegel.

Grasse beruft sich auf die Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage der CDU zum Stand der Dinge beim Islam-Institut. Daraus geht hervor, dass zum Zeitpunkt der Antwort (Mitte Juni) erst zwei Berufungsvorschläge beim Berliner Senat vorlagen. Die anderen Berufungsverfahren waren demnach an der HU in unterschiedlichen Phasen.

Gerade vor dem Hintergrund, dass noch der Beirat des Instituts vorgeschlagenen Personen aus religiösen Gründen seine Zustimmung verweigern könne, sei der Zeitplan ambitioniert. Offenbar würden auch „Übergangslösungen“ nicht ausgeschlossen, das werfe „kein gutes Licht auf das Verfahren“, kritisiert Grasse. Schon dass die Ausbildung von Lehrkräften für den islamischen Religionsunterricht verschoben worden musste, sei ein „herber Rückschlag“ gewesen.

Schon jetzt 65 Bewerbungen von Studieninteressierten

Michael Borgolte, Gründungsdirektor des Instituts, sieht den Start des Instituts nicht gefährdet. „Wir werden den geplanten Lehrbetrieb darstellen können“, sagte Borgolte auf Anfrage. Er bestätigte zwar, dass nicht alle regulären Professuren zum Wintersemesterstart besetzt sein dürften. Dafür habe er bereits mit drei Gastprofessorinnen und -professoren Verträge abgeschlossen, die das geplante Programm auf jeden Fall abdecken. Dieses Vorgehen sei bei einer Institutsgründung durchaus üblich.

Schon jetzt lägen der HU auch 65 Bewerbungen von Studieninteressierten vor. Bewerbungsschluss ist erst Mitte Juli. „Wir werden also auch auf die angestrebten 80 Studierenden kommen.“

Und wie sieht es mit den regulären Professuren aus? Inzwischen würden fünf Berufungsvorschläge dem Senat vorliegen, sagt Borgolte. Wie lange dann die Ruferteilung dauere, liege nicht mehr in seiner Hand. „Es ist aber durchaus denkbar, dass bis zum Wintersemester der eine oder andere Ruf erfolgreich angenommen wird.“

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