Appell für bessere Hilfen in der Coronakrise: "Nicht akzeptabel, dass sich in Not geratene Studierende verschulden müssen"
Studierendenvertretungen und Unileitungen appellieren gemeinsam an die Politik, Studierende in finanzieller Not besser zu unterstützen.
Finanziell in Not geratenen Studierenden muss in der Coronakrise besser geholfen werden - das fordern jetzt Studierendenvertretungen und die Leitungen großer Universitäten in einem gemeinsamen Appell.
"Um das Semester zu ermöglichen, braucht es nicht nur online-gestützte Vorlesungen und Seminare. Es braucht insbesondere auch eine finanzielle Unterstützung für die vielen Studierenden, die durch die Corona-Krise in eine schwere finanzielle Notlage geraten sind", heißt es in der Erklärung des Freien Zusammenschluss von Student*innenschaften (fzs) und der German U15, einem Verbund von 15 forschungsstarken Universitäten.
Studierendenjobs brechen weg
Viele Studierende seien in eine schwere finanzielle Notlage geraten, weil Studierendenjobs wegbrechen, das Einkommen der Eltern reduziert ist oder gar entfällt. "Kein Studium darf aber an Geldmangel scheitern!", heißt es in der Erklärung, die dem Tagesspiegel vorliegt.
Man begrüße daher, dass Bund und Länder angekündigt haben, hier zu helfen. "Wir sehen allerdings mit großer Sorge, dass die Verantwortlichen in Bund und Ländern bisher nicht nur keine Lösung gefunden haben, sondern dass die finanzielle Not vieler Studierender zum Spielball politischer Auseinandersetzungen zu werden droht", wird in der Erklärung kritisiert. Das dürfe nicht passieren.
Streit zwischen Karliczek und der SPD
Damit wird auf den Streit zwischen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und SPD angespielt. Die SPD macht Druck auf Karliczek, das Bafög vorübergehend für Studenten zu öffnen, die wegen der Corona-Krise ihren Job verloren haben.
Karliczek will lediglich zinslose Kredite gewähren. Denn staatliche Bafög-Zahlungen für Studierende gibt es grundsätzlich nur, wenn ihr Einkommen und das ihrer Eltern nicht über bestimmten Grenzen liegt.
"Meilenweit n der Realität vorbei"
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte dem Nachrichtenportal „Watson“, Karliczeks Vorschlag gehe „meilenweit an der Realität vorbei“. „Woher sollen Studenten denn bitte das Geld nehmen, ein solches Darlehen nach der Krise zurückzuzahlen, wenn gerade jetzt reihenweise die Nebenjobs wegbrechen?“
Kredite als Übergangslösung lehnen auch fzs und German U15 ausdrücklich ab. "Es ist nicht akzeptabel, dass sich ausgerechnet die bereits finanziell in Not geratenen Studierenden auch noch verschulden müssen", heißt es in dem gemeinsamen Appell.
Die politisch Verantwortlichen müssten vielmehr "unverzüglich unbürokratische und wirksame Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende in Not schaffen".
An diesem Mittwoch werden die Finanzhilfen für Studierende auch Thema im Bundestag sein. (mit dpa)
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