Infektionen, R-Wert, Inzidenz: Mit diesen alarmierenden Corona-Zahlen startet Deutschland in die Woche
Im europäischen Vergleich ist das Infektionsgeschehen in Deutschland vergleichsweise entspannt. Aber die Entwicklung macht Sorge.
Die Infektionszahlen in Deutschland steigen weiter: Am Montagmorgen hat das RKI 8685 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Erfahrungsgemäß sind die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen niedriger, auch weil an Wochenenden weniger getestet wird - doch im Wochenvergleich haben sich die Zahlen fast verdoppelt. Am Montag vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bei 4325.
Am Samstag war mit 14.714 Neuinfektionen außerdem ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie in Deutschland überstieg am Wochenende die Marke von 10.000.
Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 437.866 Menschen mit dem Virus infiziert (Stand: 26.10., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 24 auf insgesamt 10.056. Das RKI schätzt, dass rund 321.600 Menschen inzwischen genesen sind.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,45 (Vortag: 1,36). Das bedeutet, dass zehn Infizierte knapp 15 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Samstag bei 1,39 (Vortag: 1,38). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Daten des Tagespiegel zufolge gab es Stand Montag 274 Landkreise mit mehr als 50 neuen Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. In ihnen leben circa 78 Prozent der Bevölkerung Deutschlands. Zehn Landkreise davon haben mehr als 200 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gezählt, einer, das Berchtesgadener Land, sogar mehr als 300.
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Derzeit, Stand Sonntag, befinden sich in Deutschlands Krankenhäusern dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zufolge 1296 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Versorgung (93 mehr als am Vortag), 578 davon (45 Prozent) müssen beatmet werden.
Vor sieben Tagen lag die Zahl der Covid-Intensivpatienten noch bei 769. Am 11. Oktober betrug die Zahl 545. Das heißt: Der Anstieg der Zahlen beschleunigt sich drastisch.
Insgesamt stehen bundesweit rund 30.000 Intensivbetten für alle Kranken zur Verfügung. Das heißt: Bislang liegt die Auslastung durch Covid-19 Patienten bei mehr als drei Prozent – Tendenz steigend. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Epidemie Anfang April waren zeitweise zehn Prozent der Intensivbetten mit Covid-19 Patienten belegt. Der Anteil der Covid-19-Patienten an den Intensivpatienten beträgt aktuell etwas mehr als vier Prozent.
In ganz Deutschland stehen aktuell rund 8400 Intensivbetten zur freien Verfügung. Vor sieben Tagen waren es 9361.
Einen Blick lohnt auch die Situation bei den sogenannten Ecmo-Kapazitäten. Das sind Plätze, die eine externe Beatmung ermöglichen, wenn die Lungen nicht mehr funktionsfähig sind oder sich regenerieren müssen. Hier sind aktuell 144 Plätze belegt, 617 sind frei. Vor sieben Tagen waren 151 Plätze belegt und 616 frei. Hier zeigt sich also (noch) kein Anstieg.
Merkel: Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor
So wie die Dinge liegen, wird es wieder eine Woche der Entscheidung werden: Es wird damit gerechnet, dass Kanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder sich erneut zusammenschalten, da Merkel am Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung abgibt zur Corona-Lage, könnte Klarheit davor sinnvoll sein. Wie von Merkel Mitte Oktober befürchtet, scheinen die zuletzt beschlossenen Maßnahmen nicht auszureichen.
„Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor“, sagte Merkel einem „Bild“-Bericht zufolge in einem Gespräch mit den Unions-Fraktionschefs der Bundesländer am Sonntagabend. Die bevorstehenden Ministerpräsidentenkonferenz am 30. Oktober bereite ihr demnach „kein so gutes Gefühl“. „So kann es nicht weitergehen“, sagte sie. Sie gehe von „weiter stark steigenden Infektionszahlen“ aus.
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