„Rosetta“-Mission: Landeplatz für Minilabor von „Rosetta“ gefunden
Auf einem kleinen Kometen zu landen, ist nicht einfach. Die Forscher wählten nun die Stelle J am Kopf des Kometen Tschuri aus. Sie ist hell und nicht allzu zerklüftet.
Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt haben Forscher einen Landeplatz auf einem Kometen ausgewählt. Der 100 Kilogramm schwere Landeroboter des europäischen Kometenjägers „Rosetta“ soll am 11. November 2014 beinahe mitten auf dem Kopf des Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko aufsetzen, teilte die Europäische Weltraumagentur ESA in Paris mit. Die Forscher hatten fünf Landeplätze begutachtet und sich schließlich für die Stelle J „mit abwechslungsreicher, aber nicht zu zerklüfteter Landschaft, mit guter Beleuchtung durch die Sonne und kaum steilen Hängen“ entschieden. Als Alternative für den Landeroboter „Philae“ dient eine Region seitlich auf dem Körper des Kometen (Stelle C).
Rosetta hatte Tschuri am 6. August nach zehnjähriger Reise durch das Sonnensystem erreicht. Der Komet mit einem Durchmesser von vier Kilometern besteht aus einem kleineren Kopf und einem größeren Körper – sein Aussehen ähnelt einer Gummiente. Von der Rosetta-Mission erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren. Die Muttersonde Rosetta und das Minilabor Philae sollen den Kometen monatelang detailliert untersuchen, während er sich der Sonne nähert. Die bevorstehende Landung von Philae wird vom DLR in Köln gesteuert.
Die Rosetta-Sonde mit Philae an Bord legte seit ihrem Start im März 2004 rund 6,4 Milliarden Kilometer zurück. Auf dem Weg zu ihrem Zielkometen nahm sie dreimal Schwung bei Umrundungen der Erde, einmal passierte sie den Mars, zweimal begegnete sie Asteroiden. Auf ihrem Flug war Rosetta für mehr als zweieinhalb Jahre in einen Schlafmodus versetzt worden, aus dem sie erst am 20. Januar dieses Jahres wieder erwachte. AFP
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