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Ein Lehrer sitzt gestikulierend vor seinem IPad.
© Felix Kästle/dpa

Digitalisierung der Schulen: Geld für die Lehrer-Laptops kann jetzt fließen

Das durch Corona erzwungene Distanzlernen macht es möglich, dass alle Lehrkräfte Dienstgeräte erhalten. Doch das Bundesprogramm hatte Anlaufschwierigkeiten.

Dass Lehrkräfte von ihren Schulen Laptops erhalten, um den digitalen Unterricht zu gestalten, war bis zur Coronakrise keineswegs selbstverständlich. Sehr viele der 800.000 Lehrerinnen und Lehrer bundesweit arbeiten bis heute auf ihren privaten Geräten. Erst jetzt, zu Beginn es zweiten Pandemiejahres, tritt ein Bundesprogramm zur Ausleihe von Laptops an Lehrkräfte offiziell in Kraft.

Beschlossen wurde es im August vergangenen Jahres, beim "Bildungsgipfel" von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit SPD-Chefin Saskia Esken und den Bildungsminister:innen der Länder: Für insgesamt 500 Millionen Euro, die als Sonderprogramm zum Digitalpakt für die Schulen hinzukommen, sollten Schulträger und Schulen Laptop-Pools zur Ausleihe für alle Lehrkräfte aufbauen können.

Wie kommt es zu der acht Monate langen Verzögerung? Der Text für die am heutigen 27. Januar 2021 von ihr unterzeichnete Bund-Länder-Vereinbarung habe im November gestanden, sagte Bundesbildungsminister Anja Karliczek (CDU) bei einem Pressestatement am Mittwoch. "Wir haben sehr zügig gearbeitet", so die Ministerin, die Ende August versprochen hatte, Tempo zu machen.

Es hakte bei einzelnen Ländern

Am Mittwoch sagte Karliczek nun, sie hätte sich "gefreut, wenn das Ganze ein wenig schneller gegangen wäre". Demnach hakte es bei einzelnen Ländern. Nachdem die Vereinbarung im November unmittelbar an die 16 Länder verschickt worden sei, habe jetzt Nordrhein-Westfalen als letztes Land unterschrieben.

Die Verzögerung erklärte Karliczek mit Abstimmungsproblemen zwischen dem Bundesprogramm und einigen im Sommer bereits angelaufenen Länderprogrammen. Ein solches eigenes Programm für Lehrer-Laptops habe auch NRW bis zuletzt zögern lassen.

Doch alle Länder hätten auch schon in den Monaten zuvor, de facto seit Juni 2020, mit der Anschaffung von Geräten aus dem Bundes-Topf beginnen können, betonte Karliczek. Von den Ländern vorfinanzierte Laptops könnten jetzt, mit abschließender Unterzeichnung der Bund-Länder-Vereinbarung, nachträglich beim Bund abgerechnet werden.

Das Geld kommt aus dem EU-Aufbauplan

Unterdessen streckt auch der Bund selber die Mittel ab sofort vor, denn letztendlich soll das Geld von der EU kommen - aus dem Recovery Fund, dem Europäischen Aufbauplan zur Bewältigung der Corona-Folgen.

Wie viele Lehrerlaptops bislang angeschafft wurden, konnte Karliczek auf Nachfrage nicht sagen, stellte aber eine solche Abfrage bei den Ländern in Aussicht. Fest stehe dagegen, dass das die 500 Millionen Euro vom Bund für Laptops für Schülerinnen und Schüler mittlerweile vollständig abgeflossen seien.

Mit diesem Sofortprogramm des Bundes, das im Frühjahr 2020 initiiert wurde, können digitale Endgeräte für finanziell benachteiligte Schüler:innen angeschafft werden, die im Elternhaus nicht über ein funktionstüchtiges Gerät verfügen. Ein weiteres Bundes-Programm soll die Einstellung von IT-Administratoren in den Schulen finanzieren.

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