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Karin Bitter, Lehrerin an der Comenius Grundschule in Oranienburg, sitzt in ihrem leeren Klassenzimmer vor einem Laptop.
© Kay Nietfeld/dpa

Anja Karliczek über Lehrer-Laptops: "Wir wollen bei der Digitalisierung der Schule Tempo machen"

Laptops für alle Lehrkräfte, eine Bildungsplattform und Kompetenzzentren: Wie neue Bundesprogramme für digitale Schulen umgesetzt werden, bleibt noch vage.

Nach den Sommerferien sind die Schulen bundesweit zum regulären Unterricht in den Klassenräumen zurückgekehrt sind. Das soll aus der Sicht von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) aber nicht heißen, dass die Digitalisierung des Lernens ohne Fernunterricht und Homeschooling wieder in den Hintergrund tritt.

"Es geht uns darum, die Potenziale der Digitalisierung für die Bildung zu nutzen", sagte Karliczek am Mittwoch bei einem Statement zu den Beschlüssen des Koalitionsausschusses am Dienstagabend. Dort wurde auch das kürzlich beim kleinen "Bildungsgipfel" im Kanzleramt besprochene Laptop-Programm für die Lehrkräfte beschlossen.

Finanziert werden sollen digitale Leihgeräte für alle Lehrerinnen und Lehrer bundesweit, die bislang zumeist mit ihren privaten Laptops und Tablets arbeiten. 500 Millionen Euro stellt der Bund dafür zur Verfügung - aus den Mitteln des Europäischen Aufbauplans der EU.

Laptops bleiben Eigentum der Schulen

Für wie viele Endgeräte der Topf reicht und wie viele der 800.000 Lehrkräfte an staatlichen Schulen ausgestattet werden können, konnte Karliczek noch nicht beziffern.

[Lesen Sie auch einen Kommentar zu den Leihgeräten für Lehrkräfte: Laptops für alle - auch für die Schüler!]

Fest stehe, dass die Geräte wegen der Finanzierung über den Bund Teil der Infrastrukturen der Schulen sein müssten, die Lehrkräfte ihre neuen Laptops also nicht als ihr Privateigentum anschaffen könnten. In Kooperation mit den Ländern müsse jetzt auch die Frage der Administration der Geräte-Pools geklärt werden, sagte Karliczek.

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Kompetenzzentren sollen bei Weiterbildung helfen

Beschlossen hat der Koalitionsausschuss auch den Aufbau einer "bundesweiten Bildungsplattform für Lerninhalte, Prüfungen und Prüfungsinhalte", wie die Ministerin erläuterte. Die Plattform solle eine Vernetzung von bestehenden Portalen der Länder ermöglichen und alle Bildungsbereiche abdecken. Auf eine Journalistenfrage nach der Schulcloud des Hasso-Plattner-Instituts, die im Rahmen des Digitalpakts für die Schulen ebenfalls vom Bund initiiert wurde, ging Karliczek nicht ein.

Vage sind offenbar auch noch Pläne für Bildungskompetenzzentren, die mit Bundesmitteln in den Ländern errichtet werden sollen. Ihre Aufgabe werde es sein, die Schulen bei der Digitalisierung zu beraten und sie bei der Weiterbildung der Lehrkräfte zu unterstützen, sagte Karliczek.

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