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Eine Lehrerin reagiert auf eine Schülerin, die im Unterricht stört.
© imago/photothek

Gewalt gegen Lehrkräfte: Endlich genau hinschauen

Lehrkräfte sind häufig psychischer Gewalt und körperlichen Übergriffen ausgesetzt. Betroffene brauchen mehr Unterstützung. Und Eltern sollten sich in ihrer Kritik mäßigen - als Vorbilder für ihre Kinder. Ein Kommentar.

Horcht man in deutsche Lehrerzimmer hinein, ist neben Begeisterung für den Beruf, das Wissen der Welt an Kinder und Jugendliche zu vermitteln, viel Frust zu hören. Ganz oben auf der Rangliste der Klagen: Eltern, die ihre Kinder benachteiligt sehen und ihre Kritik in WhatsApp-Gruppen, beim Elternabend oder im Gespräch allzu scharf formulieren.

Oft wird der Ton beleidigend oder drohend. Auch Schüler machen das Klassenzimmer oder das Internet für Lehrkräfte mit verbalen oder körperlichen Angriffen zum Angstraum. Befragungen eines Lehrerverbands unterlegen dies mit erschreckenden Zahlen.

Die Bildungsverwaltungen müssen genauer hinsehen

An der Hälfe der Schulen erleiden Lehrkräfte psychische Gewalt, gut jeder fünfte Pädagoge weiß von körperlichen Übergriffen im Kollegenkreis. Das Phänomen mag nicht neu sein; dass Betroffene dazu befragt und ernst genommen werden, war aber überfällig. Nun müssen auch die Bildungsverwaltungen genauer hinsehen.

Das würde bedeuten, Übergriffe zu dokumentieren und öffentlich zu machen, wirksame Unterstützung anzubieten. Und Eltern sollten sich von Fall zu Fall überlegen, wie sie ihre Kritik formulieren. Zu viele sind ihren Kindern ein schlechtes Vorbild.

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