"Falcon Heavy": Elon Musks Superrakete fliegt und verdient Geld
Saudi-arabischer Satellit im Orbit, Stufen wohlbehalten wieder auf der Erde: Die große Rakete von SpaceX hat ihren kommerziellen Jungfernflug absolviert.
Der "Schwere Falke" hat zum ersten mal seinen Job gemacht: Eine Rakete des Typs «Falcon Heavy» absolvierte am Donnerstag (Ortszeit) erfolgreich ihren ersten kommerziellen Flug. Entwickelt wurde sie von Ingenieuren des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX, das Tesla-Chef Elon Musk 2002 gegründet hat. Sie brachte den saudi-arabischen, rund 6500 Kilogramm schweren Telekommunikationssatelliten «Arabsat 6a» in die Umlaufbahn. Das teilte das Unternehmen unter anderem per Twitter mit.
Wiederverwendbare Raketenstufen
Die Schwerlastrakete ist etwa 70 Meter hoch. Sie war vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet. Der Satellit soll Fernseh-, Internet- und Mobilfunkdienste für den Nahen Osten, Afrika und Europa bereitstellen. Ursprünglich waren die beiden Stufen und zwei zusätzliche an der Hauptrakete angebrachte Booster-Raketen als wiederverwertbar konzipiert. Bei der jetzt eingesetzten Ausführung geht die letzte Stufe jedoch verloren. Die beiden Booster und die erste Stufe kehrten aber rund zehn Minuten nach dem Start sicher zur Erde zurück. Erstere landeten auf einem speziellen Areal an Land nahe dem Startplatz, die Stufe auf einem unbemannten Schiff mit Landeplattform vor der Küste Floridas.
Die „Falcon Heavy“ wird gern als eine Art Dreierpack aus Einzelraketen des Typs „Falcon-9“ bezeichnet, die schon länger im Einsatz sind. Seit 2012 bringen Falcon-9-Raketen etwa Fracht zur Internationalen Raumstation ISS. Die - letztlich gescheiterte - Mond-Mission Israels nutzte ebenfalls eine Falcon-9. Auch darüber hinaus arbeitet SpaceX mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa zusammen, etwa in Sachen bemannte Zubringer zur ISS.
Testflug mit Tesla
Ihren ersten Testflug hatte die «Falcon Heavy» vor gut einem Jahr, am 6. Februar 2018, absolviert. Seinerzeit war kein Satellit sondern werbewirksam ein roter Tesla-Sportwagen mit an Bord.
Die Rakete kann 70 Tonnen Ladung für rund 90 Millionen Dollar in eine Erdumlaufbahn transportieren. Das ist wesentlich billiger als die geplanten neuen Groß-Raketen der Nasa, die laut Medienberichten eine Milliarde Dollar pro Flug verlangen will.
Neben Musk versuchen sich auch andere Milliardäre wie Amazon-Chef Jeff Bezos oder Virgin-Gründer Richard Branson an Raumfahrt-Geschäftsideen. Während Branson vor allem Touristen ins All bringen will, hat Musk unter anderem vor, Urlauber per Rakete zeitsparend - aber nicht gerade treibstoffsparend und klimaschonend - an ihre Traumziele auf der Erde zu schießen.