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Computer im Unterricht. Bund und Länder nutzen die Gelegenheit, um sich über grundsätzliche Fragen des Föderalismus zu streiten.
© Britta Pedersen/ZB/dpa

Digitalpakt für Schulen: Das Gezänk hält die Digitalisierung weiter auf

Bund und Länder haben die digitale Entwicklung jahrelang verschlafen. Sie sollten den Digitalpakt jetzt pragmatisch verabschieden.

Der Digitalpakt für die Schulen hängt bis auf weiteres fest im Gezänk von Bund und Ländern. Die Schulen werden noch länger auf Klarheit warten, bevor sie ihre digitalen Aktivitäten vorantreiben: Kaufen sie jetzt Computer oder engagieren sie einen Medienwart, könnten sie ja vielleicht nicht mehr in den Genuss der seit zwei Jahren angekündigten Mittel kommen, wenn sie endlich fließen. So herrscht Stagnation. Das ist besonders schlecht, weil Deutschlands Schulen viele Jahre hinter der Entwicklung hinterherhinken.

Noch immer sind grundsätzliche pädagogische Fragen ungeklärt

Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern um die grundsätzliche pädagogische Frage: Was sollen die Schüler sinnvoll mit dem Computer machen? Ganz so, als sei Digitalisierung nicht seit Jahren ein riesiges Thema, als könnten die Antworten nicht längst gefunden sein. Die Länder haben aber geschlafen und sich auf aktive Lehrkräfte verlassen. Damit haben sie dem Bund das Einfallstor geschaffen, sich mit seiner Initiative zum Digitalpakt als Retter aufzuspielen – und nun immer neue Zumutungen für den Bildungsföderalismus ins Grundgesetz schreiben zu wollen. Als hätte der Bund die Digitalisierung nicht selbst verschlafen, wie schon die vielen Funklöcher beweisen. Pragmatisch wäre es, den Digitalpakt jetzt schnell ohne Grundgesetzänderung zu beschließen.

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