Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde: Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca soll mit Warnhinweis weiter verwendet werden
Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wurden Impfungen mit der Astrazeneca-Vakzine ausgesetzt. Die Europäische Arzneimittelbehörde beurteilt die Sachlage anders.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (European Medicines Agency, EMA) empfiehlt die Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin fortzusetzen. Es werde aber eine Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen aufgenommen.
Wie die Behörde mitteilte, gebe es keine Verbindung zum allgemeinen Risiko für Blutgerinnsel und keine Hinweise auf Verunreinigungen einzelner Chargen des Impfstoffs von bestimmten Produktionsorten.
Die Impfung könne jedoch mit den seltenen Fällen in Verbindung stehen, die in Deutschland als ausschlaggebend für die Empfehlung der Impfpause angesehen wurden.
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13 mögliche Fälle schwerer Nebenwirkungen
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) als die in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständige Behörde hatte die Empfehlung ausgesprochen, die Impfungen mit der hoch wirksamen Astrazeneca-Vakzine vorläufig auszusetzen, um das Auftreten schwerer Nebenwirkungen weiter zu analysieren.
Seit Montag sind die Impfungen gegen Sars-CoV-2 mit dem Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland und weiteren europäischen Ländern ausgesetzt. Nach der Vergabe von bisher 1,6 Millionen Impfdosen sind 13 Fälle einer speziellen Form von Hirnvenenthrombosen gemeldet worden, die in Verbindung mit
einem Mangel an Blutplättchen und Blutungen aufgetreten sind.
Unter den Betroffenen waren zwölf Frauen und ein Mann, drei Personen starben. Da das PEI das Auftreten als bedeutend häufiger als normalerweise in der Bevölkerung ohne Impfung beurteilte, empfahl es die Impfpause.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, der Empfehlung durch die EMA zu folgen. Sie wird vermutlich auf dem Impfgipfel am Freitag darüber entscheiden. Die Entscheidung der EMA kommt nicht überraschend. Die Behörde hatte den Nutzen der Impfung immer als überwiegend gegenüber ihren Risiken betrachtet und das auch durchgängig kommuniziert. Die aufgetretenen Nebenwirkungen sind aber schwerwiegend und bedurften der Aufklärung.
Hausärztinnen und -ärzte in der Verantwortung
Doch das Pandemiegeschehen nimmt derzeit in vielen europäischen Ländern wieder massiv Fahrt auf, auch bei uns. Eine Wiederaufnahme der Impfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca ist notwendig, um den Impfplan einzuhalten und damit die Pandemie hoffentlich bald zu beherrschen.
Es ist zu erwarten, dass nun Risikogruppen benannt werden, die vor der Impfung beraten und danach besonders beobachtet werden müssen. Das können am besten Hausärztinnen und Hausärzte leisten. Sie kennen ihre Patientinnen und Patienten besser als es jedes Impfzentrum könnte.
Die Bundesregierung hat bereits geplant, dass ab Mitte April auch in Hausarztpraxen geimpft werden darf. In Berlin läuft bereits jetzt ein Pilotprojekt an 100 Praxen. Würde man das Verfahren beschleunigen, könnte man damit gleich zwei Problemen begegnen: Die Impfung der Bevölkerung würde schneller vonstatten gehen. Und die Sicherheit der Impflinge könnte engmaschiger überwacht werden. Dabei wird auch die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf der Impfung auf die Hausärzte übertragen.
Wird die Impfung mit Astrazeneca wieder aufgenommen, ist nun vor allem eines wichtig: Das Image des Impfstoffs muss dringend repariert werden. Der Astrazeneca-Impfstoff bietet bereits nach einer Impfung einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Von den bisher verfügbaren Vakzinen ist er am unkompliziertesten und robustesten. Das Vertrauen in ihn hat unnötig gelitten.
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