Wohnungsnot in Deutschland: Zahl der Baugenehmigungen zum Jahresbeginn deutlich gestiegen
In Deutschland wurden im Januar über 27.000 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Doch das Groko-Ziel, rund 1,5 Millionen Wohnungen zu bauen, ist weiter fern.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist zum Jahresauftakt kräftig gestiegen. Sie nahm im Januar um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 27.100 zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist der kräftigste Zuwachs seit einem halben Jahr. In den beiden Vorjahren war die Baugenehmigungen jeweils gesunken, nachdem sie von 2008 bis 2016 kontinuierlich zugelegt hatten.
Trotz des jüngsten Anstiegs drohen Union und SPD ihr im Koalitionsvertrag anvisiertes Ziel allerdings zu verfehlen: Laut Koalitionsvertrag wird angestrebt, bis 2021 rund 1,5 Millionen Wohnungen zu bauen – das wären 375.000 pro Jahr. Der Bundesverband der privaten Immobilienwirtschaft (BFW) rechnet nur mit gut 250.000 neuen Wohnungen in diesem Jahr, da der Neubau durch den Mangel an Baugrundstücken und Fachkräften sowie durch bürokratische Hürden gebremst werde.
"Die Zahl der Baugenehmigungen ist für alle Gebäudearten gestiegen", sagten die Statistiker zum Jahresauftakt. Bei Einfamilienhäusern gab es ein Plus von 5,6 Prozent, bei Zweifamilienhäusern von 6,6 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern von 6,3 Prozent. (Reuters)