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Trump-Anhänger hoffen, dass der Republikaner Jobs zurück in die USA holt. Ökonomen glauben nicht, dass ihm das mit mehr Protektionismus gelingt.
© REUTERS

Analyse des Ifo Instituts: Wie stark der Protektionismus der US-Wirtschaft schaden würde

Donald Trump will die US-Wirtschaft abschotten - mit fatalen Folgen. Das Wachstum der USA könnte um neun Prozent einbrechen, rechnet das Ifo-Institut vor.

Donald Trump will weniger Freihandel, mehr Protektionismus. Um die US-Wirtschaft zu schützen, hat der Republikaner im Wahlkampf Zölle auf Güter aus dem Ausland angekündigt. Setzt er das um, hätte das erhebliche negative Auswirkungen, vor allem auch für die Amerikaner. Erheben die USA etwa Importzölle in Höhe von 45 Prozent, würde das die Wirtschaftsleistung in den USA um 9,3 Prozent drücken. Zu diesem Ergebnis kommt das Münchner Forschungsinstitut Ifo.

Schotten die USA sich ab, tun das auch die Handelspartner

Die Experten gehen davon aus, dass die Handelspartner dann ebenfalls Zölle erheben. „Ein solches Szenario würde die USA in einen Zustand der Autarkie versetzen“, sagt Gabriel Felbermayr, Leiter des Zentrums für Außenwirtschaft am Ifo Institut. Auch die deutsche Wirtschaftsleistung würde dann schrumpfen – um 19 Milliarden Euro oder 0,6 Prozent. Zwar ist ein solches Szenario unwahrscheinlich, konkret angekündigt hat Trump nur Zölle gegen China und Mexiko. Doch die würden alleine wenig bringen, um Jobs zurück in die USA zu holen, wie es sich Trump erhofft. „Textilunternehmen zum Beispiel würden dann statt in China verstärkt in Indonesien produzieren – nicht in den USA“, sagt Felbermayr.

Gleichzeitig würde Trump mit selektiven Zöllen gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO verstoßen. Aus der könnten die USA zwar aussteigen, doch auch das hätte Folgewirkungen. „Wenn das wichtigste Mitglied die Organisation verlässt, kann das die WTO zerstören.“ Zwar sind all das noch Überlegungen im Konjunktiv, dennoch sind sie wichtig. Auch für Deutschland: Hier hängen mehr als 1,5 Millionen Jobs am US-Geschäft.

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