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Die Commerzbank testet in Berlin eine Flagshipfiliale.
© imago/Schöning

Fusion im Gespräch: Wie Commerzbank und Deutsche Bank in Berlin dastehen

Commerzbank und Deutsche Bank prüfen eine Fusion. Die Zahlen für die Hauptstadt zeigen, wie ähnlich sie sich inzwischen sind.

Wie man aus zwei Banken eine macht, darin haben sie in Berlin Erfahrung. Zehn Jahre lang gehörte die Berliner Bank als Regionalinstitut zur Deutschen Bank – mit eigenen Filialen, eigenem Logo, eigenen Kunden. Doch dann musste der Bankkonzern sparen und gab die Berliner Regionalmarke auf. Und jetzt, da dieser Umbau abgeschlossen ist, steht womöglich bereits der nächste, noch viel größere Umbruch an: Die Vorstände von Deutscher Bank und Commerzbank sprechen über eine Fusion. Noch in diesem Monat, so heißt es, soll eine Vorentscheidung fallen. Schaut man sich an, wie die beiden Institute in Berlin dastehen sind, fällt auf, wie ähnlich sie sich schon jetzt sind.

Früher war klar: Die Deutsche Bank ist das große Institut, die Commerzbank die kleine Alternative. Doch das Kräfteverhältnis hat sich verschoben. Besonders deutlich wird das, wenn man auf die Zahl der Filialen schaut. Die Deutsche Bank hat den Wegfall der Berliner Bank genutzt, um in der Stadt massiv Zweigstellen abzubauen. Hatte die Großbank vor drei Jahren noch 80 Filialen in Berlin, sind es heute nur noch 37. Dadurch ist die Commerzbank mit ihren 60 Zweigstellen in der Stadt inzwischen präsenter. Und das will sie auch bleiben. „Mit der Zahl der Zweigstellen sind wir zufrieden“, sagt Jenny Friese, Bereichsvorständin für Privatkunden bei der Commerzbank in Berlin.

Telefonberatung statt Filiale

Die Deutsche Bank versucht derweil, den Wegfall der Zweigstellen auszugleichen, indem sie stärker per Telefon berät. Dafür hat sie in Berlin zuletzt ein neues Beratungscenter aufgebaut. In dem sitzen 70 Mitarbeiter, die Kunden aus ganz Ostdeutschland ausschließlich per Telefon und bald auch per Videochat weiterhelfen. Noch zahlt sich das in Berlin aber nicht aus. Denn während die Commerzbank die Zahl der Kunden in der Hauptstadt 2018 erneut steigern konnte, blieb die Zahl bei der Deutschen Bank konstant – und das bereits das zweite Jahr in Folge. So hat die Großbank mit dem blauen Logo zwar in der Stadt noch immer mehr Kunden als die Commerzbank, doch der Vorsprung wird immer kleiner.

Interessant ist, dass die Deutsche Bank ihr Geschäftsvolumen 2018 aber auch ohne Kundenzuwachs in Berlin um drei Prozent steigern konnte. Laut Harald Eisenach, Sprecher der regionalen Geschäftsleitung, schnitt die Stadt damit innerhalb des Konzerns überproportional gut ab. Zu erklären ist das allerdings fast ausschließlich durch den Anstieg bei den Einlagen. Soll heißen: Die Kunden der Deutschen Bank haben schlicht mehr Geld auf dem Konto. Dagegen gelang es dem Institut nicht, mehr Kredite auszureichen, als getilgt wurden. Die Commerzbank dagegen meldet einen Anstieg beim Kreditvolumen um elf Prozent. Auch dadurch nähert sich das bislang kleinere Institut dem größeren immer mehr an.

Einzig bei der Zahl der Mitarbeiter wird die Commerzbank in Berlin an die Konkurrenz so schnell nicht herankommen. Die Deutsche Bank hat hier zum Beispiel auch ihr klassisches Callcenter sitzen mit etwa 500 Leuten. Weitere 700 Mitarbeiter analysieren für den Konzern die Risiken.

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