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Die Deutsche Bank schließt in Berlin etliche Filialen.
© Jochen Zick / Keystone

Banken in Berlin: Deutsche Bank kommt mit Filialabbau voran

Die Deutsche Bank hat einen Großteil der Filialschließungen in Berlin bereits abgeschlossen. Die Modernisierung der verbleibenden Zweigstellen kostet das Institut 20 Millionen Euro.

Die Deutsche Bank hat den Umbau ihres Filialnetzes in Berlin fast abgeschlossen. Sieben Standorte werden bis Jahresende noch wegfallen – dann ist das Institut bei seiner Wunschzahl von 37 Filialen in der Stadt angekommen. Harald Eisenach, Sprecher der regionalen Geschäftsleitung, ist zufrieden. „Den Großteil des Umbaus haben wir geräuschlos hinter uns gebracht“, sagte er am Dienstag. Bundesweit trennt sich die Deutsche Bank von 188 Zweigstellen. Berlin ist besonders stark betroffen, weil hier die Regionalmarke Berliner Bank wegfällt. In den letzten Monaten hat die Deutsche Bank in der Hauptstadt bereits 36 Filialen geschlossen. Die Zahl der Privat- und Firmenkunden in Berlin sei dabei nur leicht zurückgegangen auf rund 800 000. Durch den Wegfall der Berliner Bank habe es keine „nennenswerte Zahl an Kontokündigungen“ gegeben, sagte Markus Wägner, Leiter der Privatkundensparte für die Region Ost.

Im Risikocenter sind noch Stellen offen

Viele Angestellte müssen sich allerdings derzeit umorientieren. Dabei sei man in Berlin in einer recht komfortablen Situation, sagte Eisenach. So können sich die Mitarbeiter, deren Job in der Filiale wegfällt, auf andere Stellen in der Stadt bewerben. Zum Beispiel im Berliner Risikocenter, in dem die Deutsche Bank für den gesamten Konzern die Risiken managt – 200 Stellen sind dort derzeit unbesetzt. Wer früher aus der Filiale ins Risikocenter wechseln wolle, bekomme Schulungen in Englisch und Excel. Weitere 100 Jobs sind im Berliner Beratungscenter entstanden, in dem Banker Kunden per Telefon, Chat und Video beraten. Dadurch hat sich die Zahl der Mitarbeiter der Deutschen Bank in Berlin in den letzten anderthalb Jahren „nur“ von 3700 auf 3500 reduziert.

Eisenach spricht von einem Bekenntnis zu Berlin. „Der Konzern investiert derzeit in keiner anderen Stadt so stark wie hier.“ Allein 20 Millionen Euro sind in die Modernisierung der verbleibenden Berliner Filialen geflossen. Weitere fünf Millionen Euro hat die Neugestaltung der Zukunftsfiliale an der Friedrichstraße gekostet. Dort gibt es unter anderem nun einen exklusiven Club für Kunden mit Sesseln, Kamin und Bar. Mitglied werden kann aber nur, wer sich zutraut, bei den monatlichen Clubtreffen einen Vortrag über ein Thema seiner Wahl zu halten. Immerhin 150 Mitglieder hat der „Q Club“ schon, 350 sollen es werden.

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