Maschinenbaupräsident kritisiert Förderung der Bundesregierung: "Wasserstoff ist besser als Elektromobilität"
Der Präsident des deutschen Maschinenbauverbands, Carl Martin Welcker, kritisiert den Fokus der Politik auf Elektromobilität. Dabei gebe es Alternativen.
Carl Martin Welcker, Präsident des deutschen Maschinenbauverbandes, hält die Förderung der Elektromobilität für ein Desaster. „Ein echtes Geschäftsmodell für Elektroautos ohne die Kaufhilfen der Staaten gibt es noch lange Zeit nicht“, sagte Welcker dem Tagesspiegel (Montagausgabe). „So, wie wir das machen, ist das ein Desaster und für den Steuerzahler sehr teuer.“
Auf dem Land mache das Elektroauto keinen Sinn und in der Stadt gebe es nicht die erforderlichen Stromnetze oder Lademöglichkeiten. „Angesichts des aktuellen Strommix, der Umweltkosten in der Batterieherstellung sowie des Mobilitätsverhaltens der Deutschen liefert das Elektroauto keinen Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Welcker.
Er plädierte deshalb für eine höheren CO2-Preis. „Wenn wir wirklich das Klima schonen wollen, dann müssen wir einen CO2-Preis finden, der langsam, aber sicher steigt und so Lenkungswirkung entfaltet“, sagte der VDMA-Präsident dem Tagesspiegel. „Dann könnten wir uns den ganzen kleinteiligen Kram mit Sektorvorgaben, Kaufprämien für Autos oder die Subvention von Ladesäulen sparen.“
"Mit Wasserstoff haben wir eine Chance"
Eine größere Perspektive sieht Welcker in der breiten Anwendung des Wasserstoffs. „Wenn wir eine Chance haben wollen, langfristig in der Mobilität technologisch führend zu bleiben, dann gelingt das eher mit Wasserstoff als mit der Batterie.“ Bei der Batterieproduktion seien die asiatischen Hersteller schon sehr weit enteilt. „Mit dem Wasserstoff haben wir die Chance, einen Energiespeicher der Zukunft neu zu definieren“, meinte Welcker.
Zum weiteren Konjunkturverlauf äußerte sich der Maschinenbauer halbwegs optimistisch. „Alles in allem werden wir auf der Auftragsseite hoffentlich im ersten Quartal 2021 erste Pflänzlein sprießen sehen, aber auf der Umsatzseite dauert das bis zur zweiten Jahreshälfte 2021.“ Man stelle sich im Maschinenbau auf eine Durststrecke „bis weit ins nächste Jahr ein“.
Wie viele Arbeitsplätze in der 1,3 Millionen Arbeitnehmer zählende Branche gefährdet sind, könne man nicht beziffern. Doch „die Firmen werden alles tun, um ihre Facharbeiter zu halten“, sagte der Verbandspräsident dem Tagesspiegel.
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