Mehr Geld vom Staat: VW erwartet stärkere Förderung für E-Mobilität
Der Staat könnte bald den Ausbau der Elektromobilität stärker unterstützen. Thomas Steg, VW-Cheflobbyist, erwartet dazu in Kürze Entscheidungen.
Volkswagen rechnet damit, dass die Bundesregierung die Förderung der Elektromobilität in Kürze aufstockt und bis ins nächste Jahrzehnt fortschreibt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wolle „Bedingungen festlegen für eine steuerliche Förderung von batterieelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden, die längerfristig angelegt sind“, sagte Thomas Steg, Cheflobbyist des VW-Konzerns, dem Tagesspiegel.
Scholz führe seit vielen Monaten intensive Gespräche mit allen Herstellern und wisse, dass die Autoindustrie vor einem tiefgreifenden Wandel steht. „Eine über Jahre verlässlich errichtete Förderkulisse schafft Vertrauen“, sagte der frühere Regierungssprecher Steg. „Dann wissen alle, dass es Deutschland ernst meint mit der Elektromobilität.“ Nach Tagesspiegel-Informationen gibt es im Finanzministerium Überlegungen, die Förderung bis ins Jahr 2030 aufrecht zu erhalten.
Volkswagen hatte unlängst mit einem umfangreichen Forderungskatalog für Unruhe in der Branche gesorgt. So sprach sich der größte Autobauer der Welt unter anderem für eine Förderung von elektrischen Kleinwagen aus - zum Ärger der Wettbewerber BMW und Daimler, die vor allem Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse produzieren. Auch hatte Volkswagen eine Reduzierung der Förderung für Plug-in-Hybride gefordert. Nach einem Krisengespräch der Autobosse ist der Konzern davon inzwischen abgerückt.
„Unsere Vorschläge sollten einen Anstoß geben und den Handlungsdruck verdeutlichen“, sagte Steg. Nötig sei „ein einheitliches Verständnis der drei großen deutschen Hersteller im Hinblick auf ihre Prioritäten“. Offensichtlich hätten einige Kritiker die Vorschläge falsch interpretiert oder missverstanden. „Wir haben den Fokus vor allem auf den Aufbau der Infrastruktur und die Förderkulisse gelegt, die für alle Hersteller gelten soll.“ 2019 und 2020 seien „Schlüsseljahre“ für die Elektromobilität, weil die Infrastruktur aufgebaut werden müsse.