US-Fahrdienstleister an Börse: Uber nennt Spanne von 44 bis 50 Dollar pro Aktie
Der US-Fahrdienstvermittler Uber will bei seinem Börsengang bis zu neun Milliarden Dollar einnehmen. Als Investor einsteigen wird auch der Bezahldienst Paypal.
Bei einem der größten Börsengänge der Finanzgeschichte strebt der US-Fahrdienstvermittlers Uber eine Gesamtbewertung von bis zu 90 Milliarden Dollar (80,8 Milliarden Euro) an. Das Unternehmen legte die Preisspanne für die Papiere am Freitag auf 44 bis 50 Dollar fest, wie aus einer Pflichtmitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht hervorgeht. Insgesamt will Uber 180 Millionen Anteilsscheine bei Anlegern platzieren, wodurch je nach erzieltem Stückpreis ein Erlös von 7,9 bis 9,0 Milliarden Dollar herauskäme.
Zwischenzeitlich hatten Banken, die mit der Vorbereitung des Börsengangs betraut werden wollten, Uber US-Medien zufolge bereits eine Gesamtbewertung von bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Doch auch die jetzt festgelegte Dimension ist enorm - die Anfang Mai erwartete Aktienmarkt-Premiere dürfte die größte seit der von Chinas Online-Riesen Alibaba 2014 werden. Uber will seine Aktien an der New York Stock Exchange unter dem Kürzel „UBER“ listen lassen.
Uber gab am Freitag zudem bekannt, dass der Bezahldienst Paypal durch eine Privatplatzierung mit 500 Millionen Dollar als Investor einsteigen wird. Die Unternehmen wollen auch Möglichkeiten für eine erweiterte Kooperation bei neuen Zahlungsoptionen ausloten.
Uber macht operativ Verlust, lockt Anleger jedoch mit starkem Wachstum. 2018 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar. Uber wies zwar einen Nettogewinn von knapp einer Milliarde Dollar aus, der ergab sich jedoch aus einem Sondererlös durch den Verkauf von Teilen des internationalen Geschäfts im ersten Quartal 2018. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel ein Minus von 1,85 Milliarden Dollar an.
Uber besorgte sich in den vergangenen zehn Jahren viel Geld bei Investoren für ein aggressives globales Wachstum. Zugleich geriet die Firma dadurch in viele Konflikte mit Behörden und der Taxi-Branche. Mitgründer und Chef Travis Kalanick musste nach einer Skandalserie gehen. Sein Nachfolger Dara Khosrowshahi brachte Stabilität in die Firma und versucht, Uber ein freundlicheres Image zu geben.
Im März ging auch Ubers kleinerer Rivale Lyft an die Börse, der bisher nur in den USA und Kanada aktiv ist. Lyft schraubte den Ausgabepreis seiner Aktien bis auf 72 Dollar hoch, der Börsengang galt zunächst als Erfolg, doch in den vergangenen Wochen geriet der Kurs stark unter Druck. Analysten vermuten, dass dies auch ein Grund für Ubers eher vorsichtig gesetztes vorläufiges Ziel beim Emissionserlös ist. Die beiden Kontrahenten hatten sich über Monate eine Art Wettlauf geliefert, wer es zuerst an die Börse schafft. (dpa)