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Tesla-Chef Elon Musk, hier bei einem Besuch auf der Werksbaustelle in Grünheide.
© Odd Andersen/AFP

Überraschungs-Coup von Konzernmanager Diess: Tesla-Chef Musk spricht vor VW-Spitzenfunktionären

Bei einer Tagung verblüfft VW-Chef Diess die Anwesenden mit Überraschungsgast Elon Musk. Der Rivale bekommt bald Gegenbesuch aus Wolfsburg.

Volkswagen-Chef Herbert Diess hat den Chef des Erzrivalen Tesla, Elon Musk, überraschend als Redner zu einem Führungskräftetreffen eingeladen. Musk habe bereits am Donnerstag per Videoschaltung auf einer VW-Tagung im österreichischen Alpbach gesprochen, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Teilnehmerkreise.

Diess bestätigte auf Twitter den Auftritt und kündigte einen Gegenbesuch im Tesla-Werk bei Berlin an. „Wir werden euch bald in Grünheide besuchen“, teilte der Volkswagen-Chef auf Twitter mit.

„Mit einem neuen Mindset & einer Revolution in unserem Headquarter Wolfsburg können wir dem neuen Wettbewerb folgen. Gutes Treffen mit 200 Top-Managern in Alpbach. Große Verantwortung an einem entscheidenden Punkt für unser Unternehmen“, schrieb Diess in seinem Tweet.

Musk lobte dem Zeitungsbericht zufolge den deutschen Konkurrenten. „Volkswagen ist eine Ikone“, habe der Tesla-Gründer gesagt. „Ich bin selbst lange verschiedene VW-Modelle und einen Porsche 911 gefahren.“

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Auf Diess' Frage, warum Tesla so viel schneller sei als die Autobauer, habe Musk geantwortet: „Es liegt am Führungsstil. Ich bin in erster Linie Ingenieur und neben dem Auto faszinieren mich Lieferketten, Logistik und Produktionsprozesse.“

Der Chef des Elektroauto-Pioniers habe die Erwartung geäußert, dass Volkswagen den Branchenwandel meistern werde. Er sehe den deutschen Konzern als größten Herausforderer.

Gerüchte über massiven Stellenabbau bei VW

Diess hat die Volkswagen-Mitarbeiter wiederholt zu raschen Veränderungen angetrieben, damit der Autobauer im Wettbewerb bestehen kann. Zuletzt hatte Diess Insidern zufolge im Aufsichtsrat zur Überraschung des Gremiums vor einem drastischen Stellenabbau durch die Umstellung auf Elektroautos gewarnt.

Die Zahl 30.000 sei gefallen, wenn auch nicht als Ankündigung eines neuen Plans. Die Äußerung hatte scharfen Protest des Betriebsrats ausgelöst. „Ein Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen - das wäre in der Volkswagen AG jeder vierte - ist absurd und entbehrt jeder Grundlage“, sagte ein Betriebsratssprecher. Bezogen auf die Produktion wäre das fast die Hälfte der Jobs.

Volkswagen stellt bereits die Standorte Zwickau, Emden und Hannover von Verbrenner- auf Elektroautos um. Das Hauptwerk in Wolfsburg soll 2026 mit dem autonom fahrenden Elektro-Modell Trinity folgen. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte kürzlich, Wolfsburg müsse schon 2024 ein volumenfähiges E-Automodell produzieren, um für genügend Auslastung zu sorgen. (Reuters)

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