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Laut Plan der Bundesregierung dürfen Diesel-Abgase künftig mehr Stickoxid enthalten.
© Jan Woitas/picture alliance/dpa
Update

Stickoxide: Regierung weist Bericht über laschere Grenzwerte für Diesel zurück

Die Autoindustrie hat laut einem Bericht verhindert, dass künftig strenge Stickoxid-Vorgaben für Diesel-Pkw gelten. Die Regierung sagt, das stimme nicht.

Die Bundesregierung plant laut einem Bericht laschere Grenzwerte für Dieselfahrzeuge. Darauf hätte sich eine Gruppe von Unions- und SPD-Abgeordneten verständigt, berichtete der "Spiegel". Der Grenzwert für Stickoxide solle künftig bei 350 Milligramm liegen. Dem allerdings widerspricht der SPD-Verkehrspolitiker Sören Bartol. Bartol ist SPD-Fraktionsvize im Bundestag, nach seiner Aussage bleibe es bei einem Grenzwert von 270 Milligramm.

Der "Spiegel" hatte zuvor berichtet, dass die geplante strengere Regelung im Bundesimmissionsschutzgesetz mit einem Grenzwert von 270 Milligramm verworfen worden sei, nachdem die Autoindustrie interveniert habe. So habe etwa das BMW-Management deshalb im Kanzleramt vorgesprochen haben. Der Konzern wolle die teure Nachrüstung von älteren Dieseln mit SCR-Katalysatoren vermeiden. Die großzügigeren Grenzwerte sollten ermöglichen, dass sie mit Softwareupdates erreicht werden könnten.

Die neuen Grenzwerte sollen für den normalen Fahrbetrieb gelten. Die Neuregelung ist nötig geworden, nachdem klar wurde, dass Autos auf dem Teststand deutlich niedrigere Schadstoffmengen ausstoßen als auf der Straße. Das liegt unter anderem an illegalen Manipulationen wie etwa Abschalteinrichtungen von VW und Daimler, die beim Abgasskandal aufgeflogen waren. Der offizielle Grenzwert für Euro-5-Diesel liegt laut EU-Richtlinie bei 180 Milligramm, er muss aber nur auf dem Teststand erreicht werden. (tsp)

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