Verdacht auf Geldwäsche: Prüfung virtueller Währungen sprunghaft gestiegen
Trotz der Kurseinbrüche beim Bitcoin sind 2018 die Zahl der Kryptobörsengänge massiv gestiegen. Und auch die Verdachtsfälle auf Geldwäsche.
Die Zahl der Prüfungen von Kryptobörsengängen hat sich in einem Jahr fast verfünffacht. Die Finanzaufsicht Bafin kontrollierte im Vorjahr 190 Einzelfälle im Zusammenhang mit Initial Coin Offerings (ICOs). 2017 war nur in 40 Fällen die geplante Ausgabe neuer Kryptowährungen geprüft worden, berichtet der Fachdienst „Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI“. Die Zahlen stammen aus einer bislang unveröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion.
Trotz der enormen Kurseinbrüche beim Bitcoin und anderen Kryptowährungen Anfang 2018 sind die ICOs also sprunghaft angestiegen. Gleichzeitig haben auch die Verdachtsmeldungen auf Geldwäsche mit Bezug auf virtuelle Währungen deutlich zugelegt. Im Jahr 2018 meldete die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) 573 solcher Verdachtsfälle.
2014 und 2015 waren es noch 124 beziehungsweise 217. Damals wurden die Daten noch vom Bundeskriminalamt erhoben. Für 2016 und die erste Jahreshälfte 2017 liegen keine Zahlen vor, seit dem 1. Juli 2017 werden die Daten von der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) erhoben. Im zweiten Halbjahr 2017 gingen dort 201 Meldungen ein.
„Krypto-Assets bergen enorme Risiken für ein Darknet der Finanzen und Geldwäsche. Bisher beträgt der Anteil von digitalen Währungen am weltweit gewaschenen Geld lediglich drei bis vier Prozent. Das Volumen von Krypto-Assets wächst aber stetig an“, kritisiert Fabio de Masi, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken. Die Regulierung hinke der Technologie hinterher. „Es braucht mehr Personal und Expertise bei der Finanzaufsicht“, fordert de Masi.