Uniqlo übernimmt Niketown-Haus: Noch mehr Mode in der Berliner Tauentzienstraße
Zehn Wochen nach der Schließung des Sportkaufhauses Niketown an der Berliner Tauentzienstraße steht die japanische Modemarke Uniqlo als Nachmieter fest: Im Frühjahr will sie in der Top-Lage der City West ihre bundesweit erste Filiale eröffnen und hunderte Jobs schaffen.
Fast alle internationalen Textilketten, von Benetton und Esprit über H&M bis Zara, haben Läden in der Berliner Tauentzienstraße – und bald kommt die größte japanische Modemarke Uniqlo hinzu. Im Frühjahr 2014 soll im ehemaligen Sportkaufhaus Niketown an der Ecke Nürnberger Straße ein „Flagship-Store“ mit 2700 Quadratmetern Verkaufsfläche auf drei Etagen als erste deutsche Filiale öffnen.
Man wolle mehrere hundert Arbeitsplätze schaffen und das ganze Sortiment aus Herren-, Damen- und Kinderkleidung anbieten, sagte Europa-Chef Berndt Hauptkorn am Donnerstag.
Uniqlo gehört zu Fast Retailing, einem der fünf größten Textilkonzerne der Welt. Die Marke hat rund 1250 Läden, darunter 850 in Japan sowie 14 in London, Paris und Moskau. International sei man ein „Gigant“, in Europa aber noch „Herausforderer“, sagte Hauptkorn.
Der Standort in Berlin war seit längerem im Gespräch, schien dann aber wieder vom Tisch. Im Juli zitierte eine Fachzeitschrift eine Sprecherin mit den Worten, es gebe zurzeit „keine spezifischen“ Expansionspläne für Europa. Deshalb kommt die jetzige Ankündigung doch ein wenig überraschend. Man visiere unter anderem auch Barcelona und Mailand an, heißt es nun.
Der Berliner Standort zwischen dem berühmten Kaufhaus KaDeWe und dem Europa-Center ist eine nahe liegende Wahl: Laut Passantenzählungen gibt es in dieser Gegend stadtweit die meisten potenziellen Kunden, darunter viele Touristen. Außerdem hat sich die Tauentzienstraße etabliert als Zentrum für Mode zu niedrigen bis mittleren Preisen für eine zumeist junge Kundschaft. Erst im Juni waren die Modeketten „Forever 21“ und „Pull & Bear“ ins Haus der ehemaligen Buchhandlung Hugendubel an der Ecke Rankestraße gezogen.
Dagegen ist der angrenzende Kurfürstendamm inzwischen mehr von Luxusgeschäften geprägt.
Auch Nike will sich wieder in der Tauentzienstraße ansiedeln: Im Europa-Center laufen Bauarbeiten für ein neues Sportgeschäft, das ebenfalls im Frühjahr öffnen soll. Die Schließung von Niketown hatte der Sportartikelanbieter mit einem veränderten Verkaufskonzept begründet.
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