Schwerer Schlag für Schwarz-Gruppe: Nach Kaufland steht nun auch Lidl ohne Chef da
Der Lidl-Vorstandsvorsitzende Jesper Hojer verlässt das Unternehmen. Damit stehen beide Supermarktketten der Schwarz-Gruppe ohne echte Führung da.
Nach zwei Jahren an der Spitze von Lidl hat der Vorstandsvorsitzende Jesper Hojer am Dienstag seinen Rücktritt verkündet. "Die Entscheidung, mein Amt zur Verfügung zu stellen, ist mir nicht leicht gefallen, aber für mich ist es an der Zeit, meine familiäre und berufliche Zukunft neu auszurichten", zitierte der Discounter Hojer in einer Mitteilung. Der 40-Jährige war seit 2015 im Vorstand von Lidl und seit 2017 Vorstandsvorsitzender.
Neuer Chef wird zunächst der zwei Jahre jüngere Ignazio Paternò. "Als Sprecher wird er dem Vorstand vorstehen, bis die endgültige Nachfolge im Vorstandsvorsitz in den Gremien geklärt ist", teilte Lidl mit. Paternò ist seit 2004 in unterschiedlichen Funktionen für die Schwarz-Gruppe tätig, zu der sowohl Lidl als auch Kaufland gehören. Bevor er Ende 2018 als stellvertretender Einkaufs-Vorstand in die Zentrale in Neckarsulm wechselte, war er seit 2015 als Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl Italien aktiv.
Für die Schwarz-Gruppe ist Hojers Rücktritt ein schwerer Schlag. Denn erst vor Mitte März war auch der Chef von Kaufland, Patrick Kaudewitz, aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Damit stehen die beiden Handelsunternehmen, die zusammen jährlich rund 40 Milliarden Euro umsetzen, von einem Tag auf den anderen ohne echte Chefs da und werden nur interimsweise geführt.
Bei Kaufland hatte Klaus Gehrig das Steuer vorläufig übernommen. Doch es darf bezweifelt werden, dass das eine Dauerlösung ist. Denn der 70-Jährige ist eigentlich Leiter der gesamten Schwarz-Gruppe und gilt als Vertrauter von Gründer und Eigentümer Dieter Schwarz.
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