Fiat 500 beim Discounter: Bei Lidl kann man jetzt Autos leasen
Der Discounter ist nicht der einzige Händler, der in den Automobilsektor vorstößt. Beim Thema E-Mobilität will der Handel schaffen, woran der Staat scheitert.
Der Lebensmitteldiscounter Lidl steigt mehr und mehr ins Autogeschäft ein. Am Montag gab das Unternehmen aus Neckarsulm bekannt, dass Kunden im Lidl-Onlineshop ab sofort einen Fiat 500 leasen können. Für einen Preis ab 89 Euro pro Monat kann der Kleinwagen des italienischen Herstellers ab sofort bestellt werden.
„Zusammen mit dem Berliner Start-Up Vehiculum bieten wir einen komplett digitalen und zeitgemäßen Bestellprozess“, beschreibt Michael Nieberl, Chef von Lidl-Digital das Angebot. Es gilt bis Anfang April und ist zunächst auf 1000 Fahrzeuge limitiert. Der Preis, mit dem Lidl wirbt, gilt für eine Vertragslaufzeit von vier Jahren und eine jährliche Fahrleistung von maximal 10.000 Kilometer.´
Der Handel entdeckt E-Ladestationen
Es ist nicht der erste Schritt, den Lebensmittelunternehmen im Automobilsektor unternehmen. Im März 2018 war bekannt geworden, dass Lidl auch Gebrauchtwagen verkaufen will. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Diesel-BMW, die die Schwarz-Gruppe – der Lidl-Mutterkonzern – zuvor als Dienstwagen genutzt hatte und die jetzt nicht mehr gebraucht wurden. Im vergangenen Frühjahr belief sich der Bestand solcher Fahrzeuge auf rund 10.000.
Doch während sich Lidls Vorstöße auf dem Leasing- und Gebrauchtwagenmarkt noch in verhältnismäßig kleinen Dimensionen bewegen, spielen Supermärkte im Bereich der Infrastruktur mit Ladesäulen für E-Autos eine relevante Rolle. Da der Staat bislang kein eigenes dichtes Netz an Ladestationen installiert hat, versuchen viele Einzelhändler diese Lücke zu nutzen. Sie installieren auf ihren Parkplätzen auf eigene Faust E-Tanksäulen. Wenn sich E-Mobilität durchsetzt, sind Geschäfte, bei denen man während des Einkaufs sein Auto aufladen kann, klar im Vorteil, so das Kalkül.
Auch Aldi, Rewe und Ikea machen mit
Experten verstehen diese Entwicklung. "Für die Unternehmen lohnt sich das Engagement beim Thema Elektromobilität auf jeden Fall", erklärt Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU die Strategie der Händler bei n-tv. "Es stärkt das Image. Die Marke wirkt dadurch jugendlicher und umweltfreundlicher."
Und auch hier ist die Schwarz-Gruppe vorne dabei. Kaufland, ebenfalls ein Tochterunternehmen aus Neckarsulm, eröffnete am Montag seine 100. Ladestation, 100 weitere sind bis 2020 geplant. Lidl arbeitet ebenfalls an solchen Stationen, die Konkurrenten Aldi Süd und Rewe bieten bereits Tank-Säulen für Elektrofahrzeuge an. Auch Aldi-Nord sagte gegenüber dem Tagesspiegel auf Nachfragen, man beobachte die Entwicklungen sehr genau, um darauf reagieren zu können.
Auch abseits des Lebensmittelhandels wird das Modell verfolgt. Ikea kündigte an, bis Ende 2019 alle seine Filial-Parkplätze entsprechend aufzurüsten. Glaubt man den offiziellen Mitteilungen der Händler wollen sie ein flächendeckendes Netz an E-Tankstellen schaffen. Bisher bündeln sich die meisten Ladesäulen jedoch in Ballungsräumen.
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