zum Hauptinhalt
Michael Müller steht wegen seines Dienstwagens in der Kritik.
© imago/Emmanuele Contini

Deutsche Umwelthilfe: Michael Müller fährt den schmutzigsten Dienstwagen

Jedes Jahr testet die Deutsche Umwelthilfe die Dienstwagen deutscher Politiker auf deren Umweltfreundlichkeit. Berlins Regierender Bürgermeister schneidet mit seinem Fahrzeug am schlechtesten ab.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) fährt den schmutzigsten Politiker-Dienstwagen Deutschlands. Mit 408 Gramm CO2 pro Kilometer ist Müllers Mercedes-Benz S-Guard 600 Limousine „negativer Spitzenreiter“ im zwölften Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Der Test der DUH fällt auch 2018 ernüchternd aus: Gemessen an den realen Verbrauchswerten halte kein einziger Dienstwagen der 236 befragten Bundes- und Landespolitiker den CO2- Grenzwert der EU von 130 Gramm pro Kilometer ein, teilte die Umwelthilfe mit. Daran ändere auch der steigende Anteil von extern aufladbaren Plug-in-Hybriden nichts.

Im Gegenteil: Bei der angeblich besonders klimafreundlichen Antriebsart weiche der reale vom offiziellen CO2-Ausstoß besonders stark ab. Der Grund: Diese Fahrzeuge werden überwiegend nicht elektrisch, sondern mit Verbrennungsmotor gefahren. Die Herstellerangaben zum Verbrauch bzw. CO2-Ausstoß haben mit der Realität wenig zu tun. Im Schnitt aller Dienstwagen liegt die Abweichung inzwischen laut DUH bei durchschnittlich 42 Prozent.

Tradition im Roten Rathaus

Der Mercedes von Michael Müller fährt in der Tradition schmutziger Dienstwagen im Roten Rathaus. Schon Müllers Vorgänger Klaus Wowereit (SPD) fiel mit seinem Fahrzeug negativ auf. Allerdings bessern einige Senatsmitglieder die aktuelle Gesamtbilanz auf. So wird Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für Grüne) im Dienstwagen mit dem niedrigsten CO2-Wert (164 Gramm) aller Umweltminister chauffiert.

Im Bundeskabinett ist Justiz- und Verbraucherministerin Katarina Barley (SPD) mit dem verbrauchs- und CO2- stärksten Dienstwagen unterwegs. Es folgen die Autos von Entwicklungsminister Gerd Müller sowie von Verkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU), der sich den drittschlechtesten Platz mit Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) teilt. Der Untersuchung zufolge wird Barley in einer Diesel-Limousine mit einem „realen CO2-Ausstoß“ von 235 Gramm je Kilometer gefahren. Bei Müller seien es 229 Gramm, bei Scheuer und Klöckner 224 Gramm. Vergleichsweise klimafreundlich fahren Bildungsministerin Anja Karliczek (193 Gramm) und Umweltministerin Svenja Schulze (200) von der SPD.

Wie schon in den Vorjahren wurden die besonders geschützten Fahrzeuge der Bundeskanzlerin, der Verteidigungsministerin, des Finanz-, Innen- und Außenministers sowie des Bundespräsidenten „aus Sicherheitsgründen“ nicht in die Bewertung einbezogen.

Zur Startseite