1,06 Milliarden Euro: Mehr Geld für Energieforschung
Energieforschung wird in Deutschland weiter großzügig mit Fördergeldern bedacht. Wirtschaftsminister Altmaier sieht das auch als Unterstützung des Exports.
Die Energieforschung in Deutschland hat 2018 wieder mehr Geld bekommen als im Vorjahr. Der Bund stellte dafür 1,06 Milliarden Euro gegenüber 1,01 Milliarden im Jahr 2017 zur Verfügung. Das geht aus dem Bundesbericht Energieforschung hervor, der am heutigen Mittwoch im Bundeskabinett verabschiedet wird.
Das meiste bereits gezahlte Geld erhielten Projekte zur Erforschung der Photovoltaik (78 Millionen Euro) und der Windkraft (60 Millionen). Die Bioenergie unterstützte der Bund mit 29 Millionen Euro, Brennstoffzellen und Wasserstoff mit 24 Millionen, die Tiefe Geothermie mit 13 Millionen und solarthermische Kraftwerke mit immerhin noch sieben Millionen Euro. Die Mittel für 2018 neu bewilligte Projekte liegen in vielen Fällen noch über den genannten Beträgen.
Aber auch die fossilen Energien sind noch nicht tot: „Fortgeschrittene Kraftwerkssysteme“, etwa besonders flexible Gaskraftwerke oder die Kohlevergasung, erhielten 30 Millionen Euro.
Auch die Kernfusion wird weiter gefördert
Die Atomforschung ist dagegen auf den Aspekt Sicherheit zusammengeschrumpft und erhielt für Endlager und Entsorgung, Reaktorsicherheit sowie Strahlenforschung insgesamt 48 Millionen Euro.
Für Energieeffizienz in Gebäuden, Städten und der Industrie stellte der Bund insgesamt 123 Millionen Euro zur Verfügung. Fast genauso viel, nämlich 130 Millionen, gab es für das große Thema Energiespeicher, Netze und Systeme. Weiterhin setzt die Bundesregierung auch auf die Kernfusion und förderte die Aufwendungen der Helmholtz-Gemeinschaft in diesem Bereich 2018 mit 123 Millionen Euro.
Forschung und Innovationen sind der strategische Schlüssel für eine langfristig erfolgreiche Energiewende“, sagte dazu Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), aus dessen Etat ein Großteil der Mittel stammt. „Wir stärken mit der Förderung von Forschung und Entwicklung auch ganz konkret die Unternehmen in Deutschland, denn klimafreundliche Energietechnologien sind weltweit gefragt und die Nachfrage wird in Zukunft weiter wachsen“, so Altmaier weiter.
Es reicht nicht, die Erforschung neuer Technologien zu fördern, man muss das Erreichte auch für die eigene Zukunft sichern können und wollen.
schreibt NutzerIn Gophi
Entscheidung über Reallabore soll bald fallen
Neben dem Wirtschaftsministerium fördert die Energieforschung vor allem das Ministerium für Bildung und Forschung. Den größten Batzen gab es für die Kopernikus-Projekte (45 Millionen) sowie für Energiematerialien (18 Millionen) und das Verbundvorhaben Carbon2Chem (17 Millionen).
Ein neues Instrument der Energieforschung sind Reallabore. Hier sollen Technologien für die Energiewende im großen Maßstab erprobt werden. Denn viele innovative Energietechnologien mit hohem Potenzial für wirksamen Klimaschutz und eine Umgestaltung des Energiesystems würden zurzeit erst in Kleinserien oder im Manufakturbetrieb hergestellt, teilt das Wirtschaftsministerium mit. Da diese Technologien aber noch nicht hinreichend verfügbar oder wettbewerbsfähig seien, würden sie in systemischen Konzepten oftmals nicht durchgängig berücksichtigt. Reallabore als großformatige Innovationsprojekte könnten hier eine wachsende Nachfrage auslösen.
90 Projektskizzen wurden zum Stichtag Anfang April eingereicht. Die ausgewählten Projekte sollen bald bekannt gegeben werden, teilte das Wirtschaftsministerium dazu mit. Von 2019 bis 2022 stehen jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung. Aufgrund der Größe der Projekte wird damit gerechnet, dass pro Jahr nur etwa vier antragstellende Konsortien zum Zug kommen werden.