Freihandel: Levi’s und Harley Davidson wehren sich gegen Strafzölle
Die beiden US-Konzerne Levi Strauss & Co und Harley Davidson haben die geplanten EU-Strafzölle auf ihre Jeans und Motorräder kritisiert. Harley Davidson fürchtet bereits Umsatzeinbußen.
Die beiden US-Konzerne Harley Davidson und Levi Strauss & Co haben mit Unverständnis auf die Strafzölle reagiert, die EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf ihre Produkte einführen will. „Wir unterstützen offene Märkte und freien Handel, in dem sich jeder an die Regeln hält“, sagte ein Sprecher von Levi Strauss & Co aus San Francisco dem Tagesspiegel. Juncker hatte Levi's-Jeans als eines der US-Produkte genannt, auf deren Import eine Strafabgabe in der EU fällig werden könnte. Damit reagierte er auf die Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf Stahl und Aluminium einführen will. Die EU-Kommission entscheidet an diesem Mittwoch über die Gegenmaßnahmen.
„Mit der Einführung einseitiger Zölle riskiert man Vergeltungsmaßnahmen und destabilisiert die Weltwirtschaft – worunter letzten Endes amerikanische Marken, Arbeiter und Verbraucher leiden werden“, sagte der Sprecher des Jeans-Konzerns. Levi's sei eine inklusive Marke, werde dafür weltweit von Konsumenten geschätzt. „Möglich wird das nur durch ein freies und faires Handelssystem.“
Harley-Davidson wäre doppelt betroffen
Beim amerikanischen Motorradkonzern Harley-Davidson äußerte man sich ähnlich. „Wir unterstützen freien und fairen Handel“, teilte das Unternehmen aus Milwaukee (Wisconsin) auf Tagesspiegel-Anfrage hin mit. Harley Davidson gerät durch die Strafzölle gleich von zwei Seiten unter Druck. Nicht nur will Juncker eine Strafabgabe auf Motorräder der US-Marke einführen. Der Konzern wäre auch von den Strafzöllen der USA auf Stahl und Aluminium betroffen: Die Rohstoffe muss er zum Teil importieren, um Motorräder fertigen zu können. „Importzölle auf Stahl und Aluminium treiben die Preise für alle Produkte in die Höhe, die aus diesen Rohstoffen gefertigt werden“, heißt in dem Statement. Wenn dazu als Vergeltungsmaßnahme noch Strafzölle auf Motorräder kämen, hätte das „erhebliche Auswirkungen auf unseren Umsatz, unsere Händler, ihre Zulieferer und unsere Kunden“.
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