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Flackert. Die alten Sorgen der Mitarbeiter um ihre Jobs sind wieder da.
© Jörg Carstensen / dpa

Osram-Käufer: Lampenbauer will 220 Jobs in Berlin reduzieren

Der Betriebsrat fürchtet um 2400 Arbeitsplätze, jeder zehnte davon in Berlin. Alto Sorgen kommen wieder auf.

Als Osram im März sein Lampengeschäft Ledvance für fast 500 Millionen Euro an ein chinesisches Konsortium um den LED-Hersteller MLS verkaufte, konnten sich die Mitarbeiter Hoffnungen auf die Sicherung ihrer Jobs machen. Gut acht Monate später sind die Sorgen wieder da. Laut Betriebsrat und IG Metall sind 1300 von 2400 Arbeitsplätzen in Gefahr – 220 davon in Berlin. „Statt von Deutschland aus für den Weltmarkt zu produzieren, will der Investor Arbeitsplätze abbauen“, teilte die IG Metall am Montag mit. Neben dem Berliner Werk will Ledvance Berichten zufolge auch Standorte in Augsburg (650 Stellen) im oberbayerischen Eichstätt und in Wipperfürth bei Köln (jeweils 700 Stellen) streichen.

Von Ledvance gab es keine Stellungnahme zu den Plänen. Am Montag wurden die Mitarbeiter informiert. „Es ist offensichtlich, dass es MLS durch den Kauf von Ledvance nur darum ging, sich einen Marktzugang nach Deutschland und Europa zu sichern“, sagte der Berliner IG Metall-Chef Klaus Abel. Versprochen worden sei, dass von Deutschland aus für den weltweiten Markt produziert werde. „Versprechen sind einzuhalten. Das gilt auch für chinesische Investoren“, sagt Abel. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen müssten „definitiv ausgeschlossen werden“, forderte der Augsburger Gesamtbetriebsratschef Willi Sattler. Der Konzernbetriebsratsvorsitzende Andreas Jakob kritisierte, es würden keinerlei Alternativvorschläge zu einem Kahlschlag-Szenario gemacht.

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