EU-Kommissionspräsident: Juncker droht mit Gegenmaßnahmen im Fall von US-Autozöllen
Die USA stufen Auto-Importe als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit ein. Strafzölle wollen weder Berlin noch Brüssel akzeptieren.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte US-Präsident Donald Trump Autozölle gegen europäische Hersteller verhängen. "Trump hat mir sein Wort gegeben, dass es vorerst keine Autozölle gibt", sagte Juncker der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" einem Vorabbericht zufolge. Er halte dies für belastbar. "Sollte er sein Wort brechen, werden wir uns an unsere Zusage, mehr US-Soja und Flüssiggas zu kaufen, auch nicht mehr gebunden fühlen."
Die deutsche Bundesregierung sucht nach einer Lösung am Verhandlungstisch. „Das ist aus unserer Sicht der richtige Weg“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er verwies auf laufende Gespräche der EU-Kommission mit den USA zu Handelsfragen.
Seibert sagte, der Bundesregierung liege der Inhalt der Untersuchung des US-Handelsministeriums noch nicht vor. Sollten die Amerikaner solche Zölle einführen, werde dies in der EU sehr sorgfältig analysiert werden. Generell hätten Handelshemmnisse negative Folgen für die Volkswirtschaften.
Trump und Juncker hatten sich im Juli darauf verständigt, zunächst Gespräche über den Abbau von Handelsbarrieren aufzunehmen. Die angedrohten US-Zölle waren damit zunächst vom Tisch. Das US-Handelsministerium hatte am Wochenende einen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Auto-Importe an Trump übergeben.
Trump hat nun 90 Tage Zeit, um auf dieser Basis zu entscheiden, ob er Zölle von bis zu 25 Prozent auf Auto-Einfuhren verhängt. (Reuters,AFP,dpa)