Bau- und Hotelbranche: Hoch hinaus
Die Bauindustrie und das Hotel-und Gaststättengewerbe rechnen in diesem Jahr mit sehr guten Geschäften. Gründe sind die Flüchtlinge und der Tourismus.
Volle Auftragsbücher, höhere Umsätze, optimistische Geschäftsaussichten: Deutschlands Unternehmen geht es zur Zeit so gut wie seit langem nicht mehr. Dabei läuft es derzeit für zwei Branchen besonders rund – die Bauwirtschaft sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) meldete am Mittwoch den höchsten Auftragsbestand seit zwei Jahrzehnten und korrigierte seine Prognose für das Geschäftsjahr 2016 nach oben. In den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten stiegen die Aufträge zwischen Januar und Ende März im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um 13,9 Prozent.
Angesichts der positiven Entwicklung werde das Umsatzwachstum im laufenden Jahr bei 3,5 Prozent liegen und damit deutlich stärker ausfallen als 2015, in dem die Umsätze um 1,6 Prozent gewachsen waren. Angekurbelt wird die Konjunktur am Bau laut Verbandspräsident Thomas Bauer vor allem durch den akuten Bedarf an Wohnungen für Flüchtlinge sowie altersgerechtem Wohnraum für Senioren. Auch investiere der Bund zunehmend in die Verkehrsinfrastruktur.
Wohnungen für Flüchtlinge
Laut Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) müssen in Deutschland pro Jahr etwa 400 000 Wohnungen neu gebaut werden, um den Bedarf zu decken. Tatsächlich würden in diesem Jahr aller Voraussicht nach aber nur knapp 300 000 Wohnungen fertiggestellt, sagte Bauer. Dabei sei die Bauindustrie mit ihren derzeit rund 763 000 Beschäftigten durchaus in der Lage, die von Hendricks geforderte Zahl an Neubauwohnungen auch hochzuziehen. Allerdings müsse die Politik deutlich nachjustieren, wenn sie den Bürgern nicht nur neuen, sondern auch bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen wolle, meinte der Verbandschef.
Mit Blick auf den gerade gestoppten Gesetzentwurf für eine Sonderabschreibung im Mietwohnungsneubau forderte Bauer die Politik auf, schnell zu einer Entscheidung zu kommen. „Eine Lösung muss noch im Sommer 2016 her, damit Wohnungs- und Bauwirtschaft Klarheit über die Investitionsbedingungen erhalten“, sagte er. Aus Sicht der HDB–Präsidenten gehören aber auch diverse Vorschriften im Wohnungsbau auf den Prüfstand: So hätten immer schärfere staatliche Vorgaben wie Lärmschutzstandards, Abstandsflächenregelungen oder Vorgaben zur Fassaden- und Dachbegrünung seit dem Jahr 2000 zu erheblichen Kostensteigerungen im Geschoßwohnungsbau geführt.
Boomender Deutschlandtourismus
Wie im Baugewerbe erschweren Regulierungen auch die Geschäfte im Hotel- und Gaststättengewerbe. Dennoch erwartet auch in diesem Wirtschaftszweig eine breite Mehrheit der Hoteliers und Gastronomen stabile oder steigende Mitarbeiterzahlen und plant Investitionen in den Betrieb. Der Bundesverband Dehoga prognostiziert fürs laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 2,5 Prozent. Bei der Hotellerie konnten fast 70 Prozent der Betriebe ihre Umsätze erhöhen oder stabil halten. Als Gründe dafür nannte der Verband den boomenden Deutschlandtourismus sowie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, das zu einer Zunahme der Übernachtungsgäste geführt habe.
„Zur Schattenseite gehört jedoch, dass viele Betriebe unter sinkenden Erträgen leiden“, sagte Dehoga-Präsident Ernst Fischer am Mittwoch. „Das Übermaß an Reglementierungen verdirbt die Geschäfte.“ Als Hauptprobleme nennen die Unternehmer vor allem die Themenfelder Personalgewinnung, steigende Betriebs- und Personalkosten, sowie behördliche Auflagen.
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