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Geflüchtete in der Ausbildung.
© dpa

Integration: Flüchtlinge landen in Zeitarbeit

Die meisten Geflüchtete sind nach einer Studie des IAB noch nicht qualifiziert genug für den regulären Arbeitsmarkt. Was möglich ist, sind Leih- und Schwarzarbeit.

Bislang haben Flüchtlinge am häufigsten einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma bekommen. Rund 13 Prozent dieser Betriebe haben im vierten Quartal des vergangenen Jahres jemanden eingestellt, der seit 2014 nach Deutschland geflohen ist. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Der Durchschnittswert für die Gesamtwirtschaft bei Einstellungen von Flüchtlingen lag in dem Quartal bei etwa 3,5 Prozent. 16 Prozent der Betriebe planten zum Befragungszeitpunkt die Einstellung von Geflüchteten, acht Prozent eine Ausbildung.

Die Zeitarbeitsfirmen haben im Vergleich zu anderen Unternehmen insgesamt die meisten Erfahrungen mit Flüchtlingen – etwa, wenn es um Bewerbungen und Vorstellungsgespräche geht. Jeder vierte Leiharbeiterbetrieb habe dies in der Umfrage bejaht, gefolgt von den Branchen Gastgewerbe sowie Erziehung und Unterricht mit knapp 16 Prozent und dem Sektor Metalle und Metallerzeugung mit 13 Prozent. „Die besten Chancen auf eine Ausbildung oder eine Beschäftigung haben Geflüchtete in Betrieben, in denen bereits ein hoher Anteil von Personen mit ausländischer Nationalität beschäftigt ist“, schreiben die IAB-Autoren, die mehr als 11500 Betriebe befragt haben.

Schwarz zu arbeiten ist verlockend

Unzureichende Deutschkenntnisse seien noch immer der Hauptgrund für Einstellungshemmnisse. Angesichts des langfristig sinkenden Arbeitskräftepotenzials in Deutschland könnten Geflüchtete dennoch einen Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs leisten. „Die hierfür notwendigen Sprach- und Qualifikationsmaßnahmen erfordern jedoch erhebliche Anstrengungen des Staates, der Betriebe und der Geflüchteten“, heißt es.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte kürzlich eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt. Viele Flüchtlinge seien nach ihrer Anerkennung auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Man werde wahrscheinlich mittelfristig eine öffentlich geförderte Beschäftigung für diese Personen brauchen. Ein weiteres Problem ist, dass viele Geflüchtete schwarz arbeiten, weil dafür ein Handschlag ausreicht und es keine Formulare und Behördengänge braucht. Auch wenn sich Flüchtlingsberatungsstellen und Gewerkschaften diesbezüglich einig sind: Zahlen gibt es nicht. Eine Studie der Universitäten Tübingen und Linz geht allerdings davon aus, dass die Zahl der Schwarzarbeiter unter den Geflüchteten allein im Jahr 2016 bei mindestens 100000, möglicherweise aber auch bei 300000 lag.

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