Stahl- und Aluminium: EU schließt Entgegenkommen in Streit um US-Zölle aus
Die EU-Kommission pocht im Zollstreit mit den USA auf eine langfristige Lösung. Zu Zugeständnissen an die USA ist Brüssel nicht bereit.
Die EU ist im Streit um die neuen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumerzeugnisse zu keinerlei Zugeständnissen bereit. „Wir haben den USA nichts angeboten und wir werden ihnen auch nichts anbieten“, sagte die zuständige EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Europaparlament in Straßburg. Bei den US-Zöllen handele es sich um „Protektionismus pur“. Die EU erwarte, ohne jegliche Bedingungen unbefristet von ihnen ausgenommen zu werden. Die derzeitige Ausnahme von US-Sonderzöllen auf Stahl und Aluminium laufe noch bis 1. Mai, sagte Malmström. "Wir benötigen eine dauerhafte Ausnahme ohne Bedingungen, und wenn der US-Präsident dem zustimmt, können wir über alles andere reden."
Malmström führt derzeit Gespräche mit Vertretern der US-Regierung, weil die EU-Staaten bislang nur bis zum 1. Mai von den neuen US-Zöllen ausgenommen sind. In Verhandlungen sollen die USA Zugeständnisse für eine dauerhafte Befreiung von den Abgaben fordern. Symbolisch für die USA interessant wäre dabei eine Senkung des EU-Importzolls auf US-Autos. Er liegt nämlich bei 10 Prozent, während der US-Zoll auf europäische Autos nur 2,5 Prozent beträgt.
Für den Fall, dass europäische Unternehmen nicht dauerhaft von den neuen US-Zöllen auf Stahl- und Aluminiumerzeugnisse ausgenommen werden, hat die EU bereits Vergeltungszölle angekündigt. Sie könnten zum Beispiel auf US-Produkte wie Whiskey, Motorräder und Jeans fällig werden. (dpa/Reuters)