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Eine Drohne des Unternehmens DJI auf einer Pressekonferenz während der Funkausstellung in Berlin.
© Wolfgang Kumm/dpa

Besucherliebling auf der IFA in Berlin: Copter und Drohnen: Drohnen starten durch

Drohnen sind die Stars auf der IFA in Berlin. Vor allem Chinesen und Franzosen verdienen an den kleinen Fluggeräten. In zehn Jahren dürfte sich der Umsatz verdoppeln.

Drohnen für Hobbypiloten sind einer der Hits auf der Elektronikmesse IFA. Die kleinen Fluggeräte mit vier Rotoren und einer Kamera ziehen Besuchermassen in ihren Bann und elektrisieren Einzelhändler, die wegen des harten Preiskampfs bei Handys und Fernsehern auf den nächsten Bestseller im Regal hoffen.

Franzosen und Chinesen haben das Geschäft fest in der Hand

Die führenden Hersteller in der neuen Branche sind Parrot aus Frankreich und die chinesische Firma DJI. Anfangs hätten sich vor allem Modellflugfans und Profi-Kameraleute für die Drohnen interessiert, doch das ändere sich mittlerweile, sagt DJI-Verkaufsleiter Martin Brandenburg. “Drohnen entkommen 2015 der Nische und landen auf dem Massenmarkt.“ Möglich machen das neue Funktionen, mit denen auch Flugamateure die Drohnen unfallfrei steuern sollen können.

Beispielsweise kann der Mini-Helikopter seinem Besitzer automatisch nachfliegen. “Die Drohne folgt ihnen wie ein Hund“, sagt Brandenburg. Mountainbike-Fahrer und Snowboarder könnten damit ihre spektakulärsten Sprünge filmen. Den Trend fasst Parrot-Manager Nicolas Halftermeyer so zusammen: “Wir machen das Gerät für die Selfie-Generation.“ Die Preise variieren zwischen wenigen hundert bis zu 1000 Euro.

Rund zehn Prozent des Umsatzes entfallen auf zivile Nutzung

Experten zufolge steht die Branche vor einem rasanten Wachstum: Der jährliche Umsatz mit Drohnen dürfte sich von 6,4 Milliarden Dollar im Jahr 2014 auf 11,5 Milliarden Dollar Mitte des nächsten Jahrzehnts verdoppeln, schätzt das Marktforschungsunternehmen Teal. Gut zehn Prozent davon dürften auf zivile Drohnen entfallen. Weltmarktführer DJI wächst seit der Gründung 2006 um das fünffache - jährlich. Nach einem Büro in Frankfurt eröffneten die Chinesen jüngst einen der ersten Läden - am Flughafen der Main-Metropole. Nach eigenen Angaben kontrolliert die Firma mehr als 70 Prozent des Weltmarkts für Privatdrohnen. Der Erfolg rief namhafte Geldgeber wie Accel Partners auf den Plan - die US-Wagniskapitalfirma war etwa einer der ersten Facebook-Investoren. Nach der jüngsten Finanzierungsrunde im Mai ist der 4000 Mitarbeiter starke DJI-Konzern acht Milliarden Dollar wert. Das schnelle Marktwachstum lockt neue Konkurrenten: Jüngst kündigte Sony den Bau einer eigenen Drohne an, ebenso der Kamera-Hersteller GoPro.

Immer in Sichtweite und nicht mehr als 100 Meter Höhe

Der Markt boomt, doch Drohnen-Besitzer müssen viele Regeln beachten: Die Geräte müssen stets in Sichtweite bleiben und dürfen höchstens 100 Meter hoch fliegen.
Flughäfen sind im Umkreis von 1,5 Kilometer tabu. Zudem gibt es im größeren Umfeld von Airports Gebiete in denen Drohnen bis maximal 30 Meter aufsteigen dürfen - in Berlin ist wegen der beiden Airports sowie der Flugverbotszone über dem Regierungsviertel praktisch das gesamte Stadtgebiet betroffen. Nach einigen Vorfällen, bei denen Drohnen in der Nähe von Flughäfen gesichtet worden sind, fordert die Flugsicherung jetzt Nummernschilder für die Geräte. (Reuters)

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