zum Hauptinhalt
Wirecard hatte vergangene Woche Insolvenz angemeldet.
© REUTERS/Andreas Gebert/File Photo

Philippinen täuschten Ausreise vor: Dokumente von Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek gefälscht

Der ehemalige Wirecard-Manager soll doch nicht über die Philippinen nach China gereist sein. Beamte hätten fiktive Einträge vorgenommen.

Eine Schlüsselfigur im mililardenschweren Bilanzskandal um den insolventen Dax-Konzern Wirecard ist womöglich doch nicht über die Philippinen nach China gereist.

Die Daten, die die Einreise und Ausreise des frühere Vorstands Jan Marsalek Ende Juni dokumentieren sollen, seien gefälscht, sagte der philippinische Justizminister Menardo Guevarra am Samstag. Dies habe eine Untersuchung der Aufnahmen von Überwachungskameras, Passagierlisten und anderem Material ergeben.

„Die Beamten der Einwanderungsbehörde, die diese fiktiven Einträge vorgenommen haben, wurden von ihren Aufgaben entbunden und müssen nun mit verwaltungsrechtlichen Stafen rechnen“, sagte Guevarra weiter, ohne die genaue Zahl der Mitarbeiter zu nennen. Er habe weitere Ermittlungen in dem Fall angeordnet.

Wirecard hatte im Juni eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro auf asiatischen Treuhandkonten verbuchte Firmengelder sehr wahrscheinlich nicht existieren - und hatte vergangene Woche Insolvenz angemeldet.

[Jeden Morgen informieren wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, in unserer Morgenlage über die politischen Entscheidungen, Nachrichten und Hintergründe. Zur kostenlosen Anmeldung geht es hier.]

Eine Schlüsselfigur ist neben Ex-Vorstandschef Markus Braun der früher im Wirecard-Vorstand für das Tagesgeschäft zuständige Manager Marsalek. Seine Spur verlor sich, wie bislang angenommen wurde, vor gut zehn Tagen auf den Philippinen. Öffentlich gemacht hat die Staatsanwaltschaft, dass gegen Braun, Marsalek und andere wegen Verdachts unrichtiger Angaben und Marktmanipulation ermittelt wird. (dpa)

Zur Startseite