Reichtum in Deutschland: Die reichsten 1000 besitzen mehr als eine Billion Euro
Der reichste Deutsche ist Lidl-Gründer Dieter Schwarz, in Berlin steht Friede Springer vorne. Die reichsten Deutschen machten ihr Vermögen als Unternehmer.
Arbeiten müsste er längst nicht mehr. Trotzdem geht Dieter Schwarz auch mit 78 Jahren angeblich noch jeden Tag ins Büro. Seine Anzüge trägt er solange, bis sie aufgetragen sind. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes soll er abgelehnt haben, weil er nicht fotografiert werden wollte. Es gibt viele Anekdoten über den reichsten Deutschen, der selbst möglichst wenig von sich erzählt, ungern im Mittelpunkt steht. Gesichert sind diese Fakten: 1960 hat Schwarz den Fruchthandel seines Vaters übernommen und daraus den Discounter Lidl gemacht. Auch die Kaufland-Supermärkte gehören zu seiner Kette. Das macht Schwarz nicht nur zu einem der interessantesten, sondern eben auch zum reichsten Deutschen. Wie das Magazin Bilanz nun berichtet, liegt sein Vermögen bei 39,5 Milliarden Euro.
Allein im vergangenen Jahr ist Schwarz’ Reichtum um weitere 2,5 Milliarden Euro angewachsen – so wie überhaupt die reichsten 1000 Deutschen noch reicher geworden sind. Zusammen haben sie 1,024 Billionen Euro angehäuft, womit ihr Vermögen erstmals über die Marke von einer Billion gestiegen ist. Doch: Über Geld redet man nicht. Die Extrem-Reichen kehren ihren Reichtum nicht nach außen. Wie Schwarz hat sich auch Karl Albrecht, einer der beiden Aldi-Gründer, sein Leben lang abgeschottet. Seine Kinder Karl Albrecht Junior und Beate Heister belegen heute im Reichen-Ranking Platz zwei.
Lernen kann man aus der Liste aber noch etwas anderes: nämlich wie stark Reichtum und Unternehmertum zusammenhängen. Die zehn reichsten Deutschen haben alle ihr Vermögen als Unternehmer gemacht (wie etwa Hasso Plattner, der den IT-Konzern SAP gegründet hat) oder haben es von einem Unternehmer geerbt (wie zum Beispiel Stefan Quandt und Susanne Klatten).
Wer die reichsten Berliner sind
Auch die reichsten Berliner sind Unternehmer. Axel Oberwelland zum Beispiel führt den Süßwarenkonzern Storck (bekannt für Marken wie Werther’s, Knoppers und Riesen). Das Unternehmen produziert zum Teil in Berlin und hat hier seit 1998 seinen Hauptsitz. Dass man auch mit jungen Techfirmen reich werden kann, beweisen die Samwer Brüder. Ihre Start-up-Schmiede Rocket Internet ist an der Börse im M-Dax gelistet und beschert ihnen ein Vermögen von 2,7 Milliarden Euro – womit sie es unter den reichsten Berlinern auf Platz drei schaffen vor der Familie Dussmann und Ernst Freiberger. Letzterer könnte glatt ein Vorbild für die Samwer-Brüder sein. Auch ihm ist der schnelle Aufstieg gelungen – allerdings nicht mit einer Techfirma, sondern mit Tiefkühlpizza. Seine Nahrungsmittelfirma hat er 1998 an Südzucker verkauft. Heute betreibt er Krankenhäuser und Immobilien wie den Spreebogen.
Die reichste Frau in Berlin bleibt derweil die Verlegerin Friede Springer. deutschlandweit ist sie heute die viertreichste Frau (hinter Quandt-Erbin Susanne Klatten, Schaeffler-Gesellschafterin Maria Elisabeth Schaeffler-Thumann und Alexandra Schörghuber, Erbin eines der größten Immobilienunternehmens Europas).
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