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Due TU München.
© Andreas Gebert dpa/lby

Stiftung zahlt 20 Professuren: Lidl-Gründer sponsert TU München

Die Stiftung von Lidl-Gründer Dieter Schwarz will der TU München 20 Professuren zahlen - es könnte sich um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln.

Die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz wird die Technische Universität München mit einem hohen Millionenbetrag sponsern. Gleich zwanzig Professuren im Bereich Betriebswirtschaftslehre will die Stiftung der TU zahlen. Ein entsprechendes Eckpunktepapier unterzeichneten die TU und die Stiftung in dieser Woche, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Der endgültige Vertrag soll Anfang 2018 vorliegen.

Mit den 20 Professuren wächst die BWL der TU von 34 auf 54 Professuren – fast ein Drittel der Wirtschaftsprofessoren wird also künftig durch die Stiftung finanziert. Die Stellen sollen auch nicht – wie normalerweise bei Stiftungsprofessuren – für einen begrenzten Zeitraum finanziert werden (üblich sind oft fünf oder sechs Jahre). Vielmehr fließt das Geld bis zur Emeritierung der berufenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ein konkreter Betrag wurde bislang nicht öffentlich gemacht. Laut „SZ“ dürfte es sich aber um eine dreistellige Millionensumme handeln – Größenordnungen, die von privaten Förderern in Deutschland äußerst selten für Hochschulen aufgebracht werden.

Die TU wird einen eigenen Campus in Heilbronn betreiben

Ganz uneigennützig sind Stiftungsprofessuren nie, schließlich gibt der Stifter ja den Bereich der Professur vor. Die TU will 13 der 20 Professuren jetzt zudem gar nicht in München, sondern in Heilbronn in Baden-Württemberg ansiedeln – dem Heimatort von Lidl-Gründer und Stifter Schwarz, der zu den zehn reichsten Deutschen gehört. In Heilbronn betreibt seine Stiftung seit 2011 einen Bildungscampus, zu dem künftig auch die TU-Professuren gehören. Schwarz erhofft sich davon, dass Heilbronn zu einer „Wissensstadt“ aufsteigt. Die TU München will dort künftig einen Bachelor- und einen Masterstudiengang anbieten sowie einen „Executive Master of Business Administration“. Schon zum kommenden Wintersemester sollen die ersten Lehrveranstaltungen starten. Ziel ist, dass irgendwann 1000 Studierende in Heilbronn eingeschrieben sind.

Laut „SZ“ gibt es an der Uni durchaus Kritik an dem Vorhaben. Die TU begebe sich in eine sehr große Abhängigkeit zur Stiftung von Schwarz, heißt es. Und bei der Größenordnung sei eine Einflussnahme des Geldgebers kaum zu verhindern – selbst wenn die TU versichert, dass er nicht in Forschung und Lehre hineinreden dürfe.

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