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Andrea Joras ist neue Geschäftsführerin von Berlin Partner.
© promo

Berlin-Partner-Chefin Andrea Joras: Die neue Entwicklungshelferin für Berlin

Als neue Geschäftsführerin kümmert Andrea Joras sich bei der Standortagentur Berlin Partner um die Cluster und das Hauptstadtmarketing. Sie kommt aus der Entwicklungsarbeit und war für die GIZ im Nahen Osten unterwegs.

„Maultaschen oder Currywurst? – beides hat seine Reize“, sagt die gebürtige Schwäbin Andrea Joras an ihrem ersten Arbeitstag als Geschäftsführerin der Berlin Partner. Baden-Württembergs Wirtschaft sei geprägt von alter Industrie, die jungen Kreativen säßen in Berlin. „Beide Welten zusammenzubringen hat für mich das größte Potenzial“, meint Joras, die mit Unterbrechungen seit dem Jahr 2000 in Berlin lebt. Künftig wird sie gemeinsam mit Stefan Franzke die Standortförderagentur leiten. Der war vor genau einem Jahr aus Niedersachsen zu den Partnern gekommen und ist nun Sprecher der Geschäftsführung.

Als Organisation mit über 200 Mitarbeitern und der Verantwortung für die Wirtschaftsförderung und das Hauptstadtmarketing hätten die Berlin Partner eine Struktur, die zwei Geschäftsführer gut auslastet, meint Joras. Inhaltlich werde sie sich auf das Hauptstadtmarketing und die interne Weiterentwicklung der Organisation fokussieren, aber auch Verantwortung in den Clustern übernehmen. „Da mir durch meine bisherige Tätigkeit Themen der Energiewende, Umwelt und Stadtentwicklung besonders wichtig sind, werde ich bei Berlin Partner das Cluster Energie und Mobilität verantworten“, erklärt sie.

Joras hat zuletzt in der Entwicklungshilfe gearbeitet

Die 44-Jährige hatte zuletzt das Deutschlandgeschäft der bundeseigenen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geführt und von 2008 bis 2011 das GIZ-Regionalbüro Nahost geleitet. Joras war von Jerusalem aus in Ramallah und Amman tätig. „Die Zeit dort hat mein Bewusstsein für interkulturelle Zusammenarbeit sehr geprägt, allein schon durch das Führen von Teams unterschiedlicher Nationen“, sagt sie. „Im Nahen Osten, aber auch durch Reisen in andere Länder, vornehmlich Schwellenländer, habe ich gelernt, wie Deutschland in der Welt gesehen wird und kann dies nun gut zurückspiegeln und im Rahmen des Hauptstadtmarketings für Berlin in Wert setzen.“

Wie genau lassen sich die Erfahrungen aus der Entwicklungshilfe für das Standortmarketing einer westlichen Metropole nutzen? „Die Aufgaben sind sich ähnlicher, als man auf den ersten Blick denkt“, erklärt sie. Es gelte in beiden Fällen, regionale Stärken zu erkennen, tragfähige Netzwerke mit gemeinsamen Zielen zu bilden und Perspektiven für nachhaltiges Wachstum zu schaffen. „Für mich ist nun der Perspektivwechsel zur Entwicklungsarbeit für die eigene Stadt spannend.“

Man hört, Joras sei auch zu den Partnern geholt worden, weil sie über Expertise bei der Akquise von Fördermitteln verfüge. Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) hatte mehrfach betont, dass sie Fördermittel, auf die Berlin Anspruch haben könnte, auch beantragt haben will. Welchen konkreten Topf Joras als Erstes anzapfen will, verrät sie nicht, verweist aber auf die Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, einem Lieblingsthema von Yzer. „Diese Verzahnung wird sowohl auf Bundes- als auch europäischer Ebene besonders gefördert. Hier werde ich verstärkt meine Kenntnisse über Förderprogramme einbringen“, kündigt Joras an.

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