Immobilieninvestor in Berlin: Der Potsdamer Platz ist verkauft
Die Mitte Berlins hat einen neuen Eigentümer: Der kanadische Immobilieninvestor Brookfield kauft am Potsdamer Platz 17 Gebäude, zehn Straßen und zwei Plätze mit einer Gesamtfläche von rund 270.000 Quadratmetern.
Der Verkauf des Potsdamer Platzes an den kanadischen Immobilieninvestor Brookfield ist in trockenen Tüchern: Das börsennotierte Unternehmen teilte am Montag mit, dass eine seiner Tochtergesellschaften zusammen mit ihrem Joint-Venture-Partner, dem südkoreanischen Staatsfonds, den Erwerb des Potsdamer Platzes in Berlin abgeschlossen habe. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Früheren Branchenschätzungen zufolge soll Brookfield 1,4 Milliarden Euro bezahlt haben. Damit ist der Verkauf einer der größten Immobilien-Deals in Deutschland in den vergangenen Jahren. In welcher Höhe Grunderwerbsteuern gezahlt werden, konnte die Berliner Finanzverwaltung mit Hinweis auf das Steuergeheimnis nicht sagen.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Brookfield den Kauf des Musical- Theaters, der Einkaufspassage, der Kinos, Bürohäuser und Wohnungen in Aussicht gestellt. Insgesamt geht es um 17 Gebäude, zehn Straßen und zwei Plätze mit einer Gesamtfläche von 170.000 Quadratmetern. Mehr als 480 Unternehmen sind nach Angaben des Käufers auf dem Areal tätig. Nicht dazu gehört das Sony Center und das Gebäudeensemble, zu dem auch der Bahntower zählt.
Ende einer Hängepartie für SEB Immoinvest
Für den früheren Eigentümer, den offenen Immobilien-Fonds SEB-Immoinvest, findet damit eine lange Hängepartie ein Ende. SEB hatte das Gebäudeensemble, das in den 1990er Jahre nach einem Masterplan von Renzo Piano entstand und vom Daimler-Konzern errichtet wurde, vor einigen Jahren zum Kauf angeboten. Der Fonds musste im Zuge der Finanzkrise den Handel mit Anteilen einstellen und befindet sich seit 2012 in der Abwicklung. Für die Liquidation trägt der Immobiliendienstleister Savills Fund Management die Verantwortung, der die SEB Asset Management übernommen hatte.
„Der Potsdamer Platz ist eine der berühmtesten Immobilien der Welt, und wir freuen uns, sie zu Brookfields wachsendem Portfolio von Anlagegütern der Spitzenklasse hinzuzufügen“, teilte Ric Clark, Chef von Brookfield Property Partners, am Montag mit. James Tuckey, Europa-Chef des US-Investors, leitet die Geschäfte künftig von Berlin aus. „Berlin stellt eine fantastische Gelegenheit für Brookfield dar“, erklärte er. Brookfield will auf dem deutschen Immobilienmarkt, der vor allem in den Ballungszentren boomt, wachsen. Das Unternehmen werde weitere „Möglichkeiten nutzen, die wir auf dem deutschen Markt sehen“. In dem internationalen Bieterverfahren um den Potsdamer Platz hatte sich Brookfields unter anderem auch gegen chinesische Interessenten durchgesetzt.
Auch Katar hat sich am Potsdamer Platz schon eingekauft
Brookfield ist mit einem Anlagevermögen von insgesamt mehr als 65 Milliarden US-Dollar nach eigenen Angaben eines der größten gewerblichen Immobilien-Unternehmen der Welt. Zum Portfolio gehören unter anderem mehr als 130 Bürohäuser und 150 Einzelhandelszentren rund um den Globus.
SEB hatte bereits das am Potsdamer Platz angesiedelte Grand Hyatt-Hotel an die Al Rayyan Tourism and Investment (Artic) aus dem arabischen Emirat Katar verkauft. Auch ein großes Parkhaus wurde separat veräußert. Axel Kraus, Geschäftsführer der mit dem Verkauf der übrigen Immobilien beauftragten Savills, erklärte am Montag: „Mit dem nunmehr erfolgten Verkauf haben wir eine sehr komplexe Transaktion zügig umgesetzt und zu einem gelungenen Abschluss gebracht.“ Die Veräußerung des Immobilienpakets an Brookfield werde bei der kommenden Auszahlung des offenen Immobilienfonds SEB Immo-Invest voraussichtlich Ende Januar 2016 in das Ergebnis einfließen.
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