Monatszahlen Juli: Der Arbeitsmarkt bleibt robust
In Berlin ist die Arbeitslosenzahl konstant niedrig geblieben, bundesweit ist die Quote leicht gestiegen. Grund ist die beginnende Sommerflaute.
Die Arbeitslosigkeit in Berlin hat sich im Juli auf dem niedrigsten Stand seit dem Mauerfall gehalten. Die Erwerbslosenquote lag wie im Juni bei 9,5 Prozent. Das waren 1,2 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit. Im Juli waren 176762 Berliner arbeitssuchend gemeldet, 72 weniger als im Vormonat und 18870 weniger als vor einem Jahr. Es gab 24325 offene Stellen.
„Der Berliner Jobmotor verhindert die sonst übliche Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt“, kommentierte die IHK die Zahlen. Die Wirtschaft der Stadt wächst seit einigen Jahren stärker als in der Republik insgesamt. Davon profitiert auch die Jugend: Die Zahl arbeitsloser Jugendlicher hat sich in den letzten fünf Jahren nach Angaben der IHK fast halbiert.
Dienstleistungs- und Baufirmen suchen
Alexander Schirp von den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg sprach von 70000 zusätzlichen Arbeitsplätzen, die binnen eines Jahres in beiden Bundesländern entstanden seien. In der Hauptstadt suchten vor allem unternehmensnahe Dienstleister und Baufirmen zusätzliches Personal. In Brandenburg stelle vor allem der Bausektor ein.
In Deutschland insgesamt waren im Juli 2,7 Millionen Personen arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 47000 mehr als im Juni, aber 112000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,0 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat sich im Juli gut entwickelt“, resümierte Frank-Jürgen Weise. Und zwar trotz der üblichen Sommerflaute. Viele Lehrlinge werden nach der Ausbildung nicht übernommen und melden sich arbeitslos. Auch stellen Unternehmen vor den Werksferien in der Regel kaum neue Leute ein. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sieht den Arbeitsmarkt weiterhin auf einem „stabilen Hoch“.
Immer mehr arbeitslos gemeldete Flüchtlinge
Gestiegen ist die Flüchtlings-Arbeitslosigkeit. Im Juli waren nach Angaben von BA-Vorstandsmitglied Detlef Scheele 141000 Geflüchtete bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Das sind 10000 mehr als im Vormonat. 135000 Asylbewerber absolvierten derzeit einen Sprach- und Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und weitere 32000 werden in Förderkursen auf das Erwerbsleben hierzulande vorbereitet.
Beide Gruppen gelten damit offiziell nicht als arbeitslos, sondern werden in der sogenannten Unterbeschäftigungsstatistik geführt. Dort werden auch Jobsucher registriert, die von der Bundesagentur finanzierte Förder- oder Trainingskurse absolvieren. Bisher könne der robuste deutsche Arbeitsmarkt die arbeitssuchenden Flüchtlinge gut verkraften, meinte BA-Vorstand Scheele. mit dpa
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